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Nidwalden

Regierung findet Beleuchtung am Lopper unnötig

Die Kantonsstrasse am Lopper ist nicht mehr beleuchtet. Für Landrätin Karin Costanzo ein Missstand, für die Regierung nicht.
Die Kantonsstrasse unter der Galerie am Lopper zwischen Stansstad und Hergiswil soll wieder beleuchtet werden.  (Bild: Matthias Piazza (Hergiswil, 22. November 2021))

Matthias Piazza

Wer mit dem Auto oder dem Velo auf der Kantonsstrasse am Lopper zwischen Stansstad und Hergiswil unterwegs ist, muss ohne Strassenbeleuchtung auskommen. Das war nicht immer so. Bis zur Sanierung des darüber liegenden A2-Lopperviadukts 2015 bestand eine Beleuchtung, die die Strasse sowie den kombinierten Velo-/Fussweg teilweise ausleuchtete. Im Zuge der Sanierung wurde diese demontiert.

Für die Hergiswiler Landrätin Karin Costanzo (Die Mitte) ein Missstand. Mit einem Postulat vom April dieses Jahres verlangte sie vom Regierungsrat, die Installation einer neuen Beleuchtung auf der Kantonsstrasse entlang des Seeufers zwischen Stansstad und Hergiswil zu prüfen. «Viele Autofahrer, aber auch zahlreiche Velo- und E-Bikefahrer, Jogger sowie Fussgänger nutzen die Hauptstrasse zwischen Hergiswil und Stansstad am See entlang», schrieb Karin Costanzo damals in ihrem Vorstoss. Da es sich um eine Galerie und keine gegen oben offene Strasse handle, sei für sie der Verzicht auf die Beleuchtung schwer nachvollziehbar. «Vor allem in der Dunkelheit bietet sich eine schlechte Sicht und es kommt immer wieder zu gefährlichen Situationen.»

Der Regierungsrat sieht dies anders und empfiehlt das Postulat zur Ablehnung. Die besagte Strecke entlang des Loppers weise keine Konfliktstellen für Fussgänger und Velofahrer auf. Die Sicht sei nicht eingeschränkt und mit angemessenen Velolichtern eine ausreichende Sichtweite gegeben. Seitdem die alte Beleuchtung vor sechs Jahren ausser Betrieb genommen wurde, habe sich an den tiefen Unfallzahlen nichts verändert, schreibt sie in der Medienmitteilung.

Das Beleuchtungskonzept der kantonalen Baudirektion auf Ausserortsstrecken sehe grundsätzlich weder für Strassen noch für Velo-/Fusswege Beleuchtungen vor – auch um die Lichtverschmutzung zu reduzieren. Ausnahmen würden Knoten, Kreuzungen, Fussgängerstreifen sowie gefährliche und unübersichtliche Stellen bilden. Auch andere Kantone verzichten in der Regel auf die Beleuchtung von Ausserortsstrecken, schreibt die Regierung weiter.

Zuversichtlich, dass Postulat überwiesen wird

«Ich nehme den Entscheid der Regierung zur Kenntnis, auch wenn ich mir natürlich eine andere Antwort gewünscht hätte», sagt auf Anfrage Karin Costanzo. «Die Beleuchtung ist ein grosses Bedürfnis, vor allem in puncto Sicherheit. Ich erhalte immer wieder solche Rückmeldungen aus der Bevölkerung.» Eine Beleuchtung sei in Zeiten von immer mehr schnellen E-Bikes umso wichtiger geworden, erst recht in der Galerie, ohne Licht von Mond oder Sternen. Das Argument der tiefen Unfallzahlen könne sie nicht nachvollziehen. «Muss denn immer erst etwas Schlimmes passieren, bevor man handelt?»

Noch hoffe sie, dass der Landrat dies auch so sieht und das Postulat entgegen dem Antrag der Regierung trotzdem noch überweist.

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