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Luzern

Provisorium Grenzhof: Stück für Stück entsteht in zehn Tagen ein neues Schulhaus

Beim Grenzhof-Schulhaus in Luzern wird ein provisorisches Modul-Schulgebäude erstellt. Schon bald werden hier 140 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.
Hier entsteht das Schulhaus-Provisorium. (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 25. Oktober 2019)
Die Module werden platziert. (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 25. Oktober 2019)
Innenansicht des Provisoriums (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 25. Oktober 2019)
Innenansicht des Provisoriums (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 25. Oktober 2019)
Innenansicht des Provisoriums (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 25. Oktober 2019)
Arbeiter am Werk (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 25. Oktober 2019)

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Der riesige Kran am Waldrand hinter dem Grenzhofschulhaus Luzern im Stadtteil Littau ist von weitem sichtbar. Er hebt in regelmässigen Abständen längliche Frachten in die Höhe und setzt sie etwas weiter vorne wieder ab. Die Montage des Provisoriums Grenzhof ist in vollem Gang. Stück für Stück und Stockwerk für Stockwerk entsteht ein neues Schulhaus.

Am Dienstag, 22. Oktober, wurde mit der Montage begonnen. Sie dauert insgesamt nur zehn Tage. Total 112 Module werden angeliefert und sofort montiert – also knapp 12 pro Tag. Ausgeführt wird die Arbeit von der Spezialfirma Blumer-Lehmann aus Gossau, die sich im Submissionsverfahren gegen ihre Mitbewerber durchsetzte. «Die Arbeiten laufen planmässig», sagt Alfred Wegmann, Projektleiter Immobilien der Stadt Luzern. Nach der Montage der Module wird der Innenausbau erfolgen. Und schon im März 2020 soll der Schulbetrieb aufgenommen werden.

Schulhaus-Provisorium kostet 8,2 Millionen Franken

Seit 2015 ist bekannt, dass das Schulhaus Grenzhof schadstoffbelastet ist. Bei Nachmessungen im Frühling 2018 wurden erhöhte Werte des Schadstoffes Naphthalin und anderer Teerölinhaltsstoffe festgestellt. Der Stadtrat entschied deshalb, den Pavillon 2 der Schulanlage zu schliessen. Mit Raumrochaden und Zumieten von Räumen konnte der Schulbetrieb sichergestellt werden. «Die Übergangslösung verlangt von den Lernenden, Lehrpersonen und Eltern Kompromisse und sollte nur so lange wie nötig dauern», sagt Stadträtin und Baudirektorin Manuela Jost. Umso glücklicher ist sie, dass das Provisorium in Kürze bezogen werden kann. Für dessen Bau bewilligte der Grosse Stadtrat Ende 2018 einen Sonderkredit von 8,2 Millionen Franken.

Im Modulbau werden sechs Klassenzimmer, ein Kindergarten, diverse Fachzimmer und Räumlichkeiten für die Betreuungen untergebracht. Insgesamt 140 Schülerinnen und Schüler werden hier unterrichtet werden. Die nicht mit Naphthalin belastete Turnhalle des Schulhauses Grenzhof kann weiterhin genutzt werden. «Mit dem neuen Modulbau will die Stadt Luzern erstmals die Zertifizierung eines eigenen Provisoriums mit dem Minergie-Label erreichen, das die Energieeffizienz in Kombination mit Gesundheit und Bauökologie bewertet und auszeichnet», sagt Stadträtin Jost. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe dient als Wärmeerzeugung, und auf dem teilweise extensiv begrünten Flachdach unterstützt eine Photovoltaik-Anlage den Energieverbrauch. Für den mechanischen Luftwechsel in den Unterrichtszimmern werden dezentrale Lüftungsgeräte eingesetzt.

Im Innenausbau werden gemäss Projektleiter Wegmann nachhaltige Baumaterialien verwendet. Alle Böden werden mit Linoleumbelägen versehen. Die Innenwände werden aus hellen Holzplatten bestehen. Die Decken werden mit einer Holz-Akustikplatte verkleidet. Einzig im Bereich der Fluchtwege werden Wände und Decken mit einer Gipsfaserplatte verkleidet, um die Brandschutzanforderungen zu erfüllen.

Provisorium wird fünf Jahre genutzt

Das Provisorium auf der Schulanlage Grenzhof wird voraussichtlich fünf Jahre lang genutzt werden. Dann werden die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen in den Neubau auf der Schulanlage Rönnimoos ziehen. Dort wurde inzwischen der Architekturwettbewerb gestartet. Mit der Firma Blumer-Lehmann wurde vereinbart, dass diese die Grenzhof-Modulteile nach deren Gebrauch wieder zurücknehmen wird. Sie wird der Stadt dafür einen Rückkaufpreis zahlen. Dieser beträgt nach fünf Jahren rund 2 Millionen Franken, sagt Alfred Wegmann.

«Durch die Verfolgung des Projekts Rönnimoos wird zwar eine Nutzung der Schulanlage Grenzhof als Primarschule ausgeschlossen», sagt Stadträtin Jost.

«Das bedeutet aber keinen Vorentscheid bezüglich des Erhalts der Grenzhof-Schulgebäude.»

Luzerns Stadtrat beabsichtigte, das Grenzhof-Schulhaus abzureissen und an seiner Stelle Wohnungen zu bauen. Die kantonalen Dienststelle Hochschulbildung und Kultur hat die Schulanlage Grenzhof im August 2018 jedoch unter Schutz gestellt und in das kantonale Denkmalschutzverzeichnis eingetragen. Der Stadtrat hat gegen diesen Entscheid Beschwerde eingelegt. Der Entscheid des Regierungsrats in dieser Sache ist noch ausstehend.

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