notifications
Luzern

Priska Wismer erlebt einen ersten Sessionstag voller Emotionen

Erst ein Abschied unter tosendem Applaus, dann die Vereidigung in Bern: Die neue Luzerner Nationalrätin hat einen eindrücklichen ersten Sessionstag erlebt.
Unter tosendem Applaus wird Priska Wismer im Luzerner Kantonsrat verabschiedet.  (Bild: Corinne Glanzmann (Luzern, 2. Dezember 2019))
(Corinne Glanzmann, Luzerner Zeitung)
(Bild: Corinne Glanzmann (Luzern, 2. Dezember 2019))
Priska Wismer auf dem Weg nach Bern. Mit dabei ihr Mann Roland.  (Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))
(Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))
Ehemann Roland Wismer und vier von fünf Töchtern haben Priska Wismer am ersten Tag nach Bern begleitet. (Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))
(Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))
(Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))
(Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))
Priska Wismer im Nationalratssaal: «Ein eindrücklicher Moment.» (Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))
Die Luzerner CVP-Parteikollegen Ida Glanzmann (links) und Leo Müller mit Priska Wismer in der Wandelhalle.  (Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))
CVP-Nationalrat Marco Romano begrüsst Priska Wismer im Nationalratssaal.  (Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))
CVP-Nationalrätin Priska Wismer im Gespräch mit Urs Schneider, Vizedirektor des Bauernverbandes.  (Bild: Corinne Glanzmann (Bern, 2. Dezember 2019))

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Fabienne Mühlemann

Dieser Tag wird Priska Wismer-Felder wohl für lange Zeit in Erinnerung bleiben: Am Montag stand sie in Bern zum ersten Mal als neue Nationalrätin im Einsatz. Der Tag ist geprägt von Emotionen, neuen Eindrücken und denkwürdigen Momenten.

Es beginnt alles um Punkt neun Uhr am regnerischen Montagmorgen, als Priska Wismer im Luzerner Kantonsrat verabschiedet wird.

Bereits vor Beginn der Kantonsratssession hat sie Umarmungen und Glückwünsche von allen Seiten erhalten. In einer kurzen Rede würdigt Kantonsratspräsident Josef Wyss im Regierungsgebäude die abtretende Kantonsrätin, die seit 2011 Teil des Luzerner Parlaments war. Unter anderem Wismers Jasskünste werde man vermissen, so Wyss schmunzelnd.

Anschliessend wird ihr von Standesweibelin Anita Imfeld eine silberne Medaille überreicht,

während die Mitglieder des Kantonsrats sich erheben und Wismer mit tosendem Applaus verabschieden. Auch Regierungsrat Guido Graf verabschiedet Priska Wismer:

«Das war sehr emotional», sagt Wismer nach dem fünfminütigen Abschied vor dem Regierungsgebäude mit einem Lächeln. Es sei schon speziell, nach acht Jahren den Kantonsrat zu verlassen. «Insbesondere mit den Fraktionskollegen pflegte ich eine gute Beziehung. Das wird mir schon fehlen», so die CVP-Politikerin. Vor allem in Bildungsfragen hatte sie sich immer wieder engagiert, manchmal auch nicht im Konsens mit der Fraktion, wie sie lächelnd erzählt. Doch auch die Wortgefechte mit einigen Kollegen aus den anderen Parteien werde sie vermissen, denn auch das verbinde.

Nach dem Abschied macht sich Priska Wismer auf den Weg zum Bahnhof, wo sie um zehn Uhr in den Zug nach Bern einsteigt. Und zwar nicht etwa in der ersten Klasse, wie man es von einer neuen Nationalrätin erwarten könnte. Sie nimmt in einem Abteil der zweiten Klasse Platz.

Pendeln werde sie aber nicht jeden Tag. «Wenn ich früh eine Sitzung habe, werde ich bei meiner Tochter in Bern übernachten. Falls es aber zeitlich möglich ist, gehe ich gerne nach Hause nach Rickenbach», so die fünffache Mutter. Priska Wismer wirkt tiefenentspannt, von Nervosität keine Spur. «Ich freue mich riesig auf den heutigen Tag. Es ist der Startschuss in eine neue Aufgabe», sagt die 49-Jährige mit strahlenden Augen.

Wismer weiss bereits, dass sie im Nationalrat neben Simon Stadler (CVP) sitzen wird. «Wir haben uns bei einem Mittagessen kennen gelernt. Er ist ebenfalls neu im Nationalrat. Ich freue mich sehr auf ihn», so Wismer. Um das Bundeshaus, die Räumlichkeiten und die Abläufe kennen zu lernen, haben für die Neuen vor Sessionsbeginn Einführungstage stattgefunden. In Workshops und an diversen Ständen wurde ihnen erklärt, wie in Bern alles abläuft. «Es war wichtig, zu sehen, wer bei welchen Fragen die richtige Ansprechperson ist. Das gibt einem noch mehr Sicherheit.» Ausserdem dienten die Einführungstage dazu, die ersten Kontakte zu knüpfen. «Das ist zu Beginn entscheidend, denn als Einzelkämpferin kommt man in Bern nicht weit.»

In Sursee steigen Priska Wismers Mann Roland und Tochter Léonie dazu. Roland Wismer plagt zwar ein Hexenschuss, doch diesen Tag will er auf keinen Fall verpassen. «Wir sind sehr stolz. Ich bin nicht einmal nervös. Wenn sie einen Liveauftritt mit dem Chor hat, bin ich jeweils aufgeregter», so Wismers Mann lächelnd.

«Sind Sie nicht die Nationalrätin, die im Fernsehen kam?»

In Bern angekommen, begegnet die Familie auf dem Weg in die Unterführung gleich der neuen Luzerner Ständerätin Andrea Gmür:

Mit einem Koffer bepackt und ein wenig in Eile begrüsst Gmür die Familie herzlich mit einer Umarmung, bevor sie sich auf den Weg ins Hotel macht. Im Lift nach oben zur Grossen Schanze wird Priska Wismer bereits das erste Mal von einem Fussgänger erkannt. «Sind Sie nicht die Nationalrätin, die am Sonntag im Fernsehen kam?», spricht ein älterer Herr sie an. Lächelnd nickt sie. «In der Tat, das bin ich.»

Auf der Grossen Schanze in Bern gesellten sich die Töchter Arlette, Alice und Silvy dazu. Nur die fünfte Tochter fehlt, da sie momentan auf den Philippinen weilt:

Beim gemeinsamen Mittagessen mit der Familie wird viel gelacht, gewitzelt und diskutiert. Aber nicht etwa über Politik, sondern über Erlebnisse der Familie aus der Vergangenheit oder die Pläne für Weihnachten.

Man spürt den Familienzusammenhalt der Wismers und wie wichtig es ihnen ist, einander zu unterstützen. Deswegen hat Priska Wismer ihre Tochter Arlette vor kurzem zu ihrer persönlichen Assistentin ernannt. Eine Win-win-Situation für beide. «Arlette kann so neben ihrem Studium die ersten beruflichen Erfahrungen sammeln und ich werde dadurch entlastet», erklärt Wismer. Insbesondere die Einladungen werde Arlette koordinieren, denn als Nationalrätin sei man fast jeden Tag zu Frühstück oder Apéros eingeladen.

Nach dem Mittagessen macht sich die neue Nationalrätin auf den Weg zum Bundeshaus:

Zusammen mit ihrem Mann und Tochter Arlette, die auf der Zuschauertribüne bei der Vereidigung dabei sein dürfen, betrachtet sie bewundernd das Bundeshaus von aussen und diskutiert mit den beiden über die Architektur des Gebäudes.

«Langsam werde ich schon ein wenig kribbelig», sagt Wismer dann vor dem Eingang zum Bundeshaus, wo ein riesiges weisses Zelt für den Sicherheitscheck aufgestellt worden ist. Um 15 Uhr werden die neuen Nationalräte im Bundeshaus vereidigt. Stehend und mit erhobenen Schwurfingern sprechen sie den Eid: «Ich schwöre es.» «Das war ein eindrücklicher Moment», erzählt die Rickenbacherin im Nachhinein. Vor allem einmal selber in diesem Saal zu sitzen, sei unglaublich.

Alles in allem verläuft der Tag ohne Zwischenfälle, einzig die IT versagt bei Wismer. Beim neuen Macbook, welches sie sich auf Anraten der Tochter Arlette zugelegt hat, kann sie sich nicht einloggen. «In der Pause ist dieses Malheur dann behoben worden», so Wismer schmunzelnd. Man kann also sagen: Ein gelungener Einstieg in das Leben als Nationalrätin.

Kommentare (0)