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Kriminalstatistik

Polizei verzeichnet markanten Anstieg bei Einbrüchen in Nidwalden

Die Kantonspolizei hat vergangenes Jahr neun Prozent mehr Straftaten registriert als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote ist dagegen leicht gesunken.

Die Kriminalität im Kanton Nidwalden hat im vergangenen Jahr fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Dies, nachdem es in der Zeit der pandemiebedingten Einschränkungen weniger Straftaten gab. Im Jahr 2022 registrierte die Kantonspolizei Nidwalden neun Prozent mehr Straftaten als im Vorjahr, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Waren es 2021 noch 1030, stieg diese Zahl 2022 auf 1120 an.

Während die Anzahl der Gewaltstraftaten zurückgegangen sei, hätten die Einbrüche nach einem Rekordtief im letzten Jahr markant zugenommen. Der Anstieg der Einbruchdiebstähle sei 2022 besonders gross gewesen: Er hat um 32 Straftaten zugenommen, was einem Plus von 178 Prozent entspricht.

Die Vermögensdelikte – dazu zählen die Einbruchdiebstähle – sind im Vergleich zum Vorjahr generell mit elf Prozent deutlich gestiegen. Vermögensdelikte machen den weitaus grössten Teil der polizeilich registrierten Straftaten aus (653 Straftaten oder 58,3 Prozent). Davon entfallen 44,4 Prozent auf Diebstähle (inklusive Fahrzeugdiebstählen).

Polizei kämpft mit knappen Ressourcen

Aufgrund der Bewältigung von grossen und komplexen Fällen im Bereich Vermögens- und Freiheitsdelikte, der gestiegenen Ansprüche in der Ermittlungsarbeit und der knappen Personalressourcen habe die Kantonspolizei Nidwalden auf die Bearbeitung weiterer wichtiger Fälle, beispielsweise im Bereich der Betäubungsmittel, verzichten müssen. Dies komme in der Kriminalstatistik entsprechend zum Ausdruck. Die Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz sind dort seit längerem rückläufig und haben auch im Jahr 2022 um 23 Prozent (17 Straftaten weniger) abgenommen.

Beim Ausländer- und Integrationsgesetz ergab sich eine Zunahme der Verstösse um 141 Prozent (31 Straftaten mehr). Die starke Zunahme der Widerhandlungen gegen das Ausländerrecht sei vor allem auf einen Fall im September 2022 zurückzuführen, als 23 illegale Flüchtlinge in einem Lieferwagen aufgegriffen wurden . Der mutmassliche Schlepper befinde sich nach wie vor in Untersuchungshaft.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 320 beschuldigte Personen registriert, was im Vergleich zum Vorjahr (335 Personen) einen Rückgang von vier Prozent darstellt. Die Aufklärungsquote liegt mit 38 Prozent (2021: 42,2 Prozent) leicht unter dem Schweizer Durchschnitt von 40,8 Prozent (2021: 41,9 Prozent).

Einbrecher zunehmend professioneller

Der Rückgang der Aufklärungsquote sei unter anderem mit dem markanten Anstieg der Einbrüche und der Cyberdelikte zu begründen, so die Kantonspolizei. «Die zunehmende Professionalität und die Mobilität der Kriminalbanden machen die Aufklärung im Bereich der Einbruchdiebstähle immer schwieriger.» Auch die Aufklärung von Cyberdelikten werde stets komplexer, da die Täterschaft international agiere, professioneller vorgehe und über immer mehr finanzielle Ressourcen verfüge. Der Trend der verübten Einbrüche sei aber im mehrjährigen Vergleich weiterhin sinkend.

Erfreulicherweise sei es im Jahr 2022 – wie bereits im Jahr 2021 – in Nidwalden zu keinem Tötungsdelikt gekommen, hält die Kantonspolizei weiter fest. Auch die minderschweren Gewaltdelikte (einfache Körperverletzung, Tätlichkeiten, Beteiligung an Raufhandel oder einem Angriff) hätten insgesamt abgenommen (88 Straftaten oder 19 Prozent weniger).

Häusliche Gewalt: weniger Delikte

Weiter hat die Anzahl Delikte im Kontext häuslicher Gewalt im Jahr 2022 um 39 Prozent (26 Straftaten weniger) abgenommen. 49-mal beschäftigte sich die Kantonspolizei Nidwalden im Berichtsjahr mit Einsätzen im Bereich der häuslichen Gewalt (2021: 105 Einsätze). 41 Fälle hatten eine Strafanzeige zur Folge. «Um diese positive Entwicklung zu stärken, will die Kantonspolizei Nidwalden die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wie etwa dem Sozialamt, der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde oder dem Frauenhaus weiter intensivieren.»

Unter dem Strich, so die Kantonspolizei abschliessend, könne man trotz teilweise steigender Zahlen festhalten: «Die Sicherheitslage darf aktuell als stabil und gut bezeichnet werden.» ( lur)

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