notifications
Luzern

Opfer der Coronakrise: Restaurant Schützenhaus auf der Luzerner Allmend bleibt geschlossen

Die Wirtschaft zum Schützenhaus wird ihren Betrieb vorläufig nicht wieder aufnehmen. Wie der Besitzer auf Anfrage bestätigt, hat der Pächter beim Konkursamt die Bilanz deponiert.
(Bild: Boris Bürgisser (12. Mai 2020))

Hugo Bischof

Noch vor einer Woche kündigten die Betreiber der Wirtschaft zum Schützenhaus auf der Luzerner Allmend hoffnungsvoll die Wiedereröffnung ihres Restaurants per Montag, 11. Mai, an. Jetzt ist alles ganz anders. Das Restaurant bleibt geschlossen. Auf der Website des «Schützenhauses» schreibt die Pächterin:

«Entgegen unserer Ankündigung von letzter Woche werden wir das Restaurant aufgrund von unüberbrückbaren Differenzen mit dem Vermieter nicht mehr öffnen.»

Das tönt nach gröberen Meinungsverschiedenheiten. Was ist passiert? Gemäss Kenntnis der Schützengesellschaft der Stadt Luzern hat die Betreiberfirma des Restaurants, die Schützenhaus Allmend GmbH, beim Konkursamt ihre Bilanz deponiert. «Die Betreiberfirma hat uns dies mit einer Kopie ihres Schreibens an das Konkursamt bestätigt», sagt Renato Steffen, Präsident der Stadtschützen, auf Anfrage. Die Stadtschützen sind Eigentümer der Wirtschaft zum Schützenhaus und vermieten sie jeweils an einen Pächter, zuletzt an die Schützenhaus Allmend GmbH.

Die Betreiberfirma war auf Anfrage unserer Zeitung nicht erreichbar. Aus deren Umfeld wurde jedoch in letzter Zeit Kritik laut, wonach der Mietpreis zu hoch sei und der Vermieter zudem geplante bauliche Veränderungen des Restaurants zurückgestellt habe. Zu diesen Vorwürfen äussert sich die Schützengesellschaft der Stadt Luzern nicht. Deren Präsident Renato Steffen betont: «Wir geben keine Stellungnahme ab; über die Eröffnung des Konkursverfahrens haben wir vom Konkursamt noch nichts erhalten.»

Steffen weist auf grundsätzliche Probleme hin. Der Restaurantbetrieb an diesem Standort sei auf Grossveranstaltungen angewiesen: FCL-Matches, Messeveranstaltungen, Zirkusse. Das alles könne momentan nicht stattfinden. «Da fehlt natürlich der Umsatz.» Und daran werde sich vorläufig wohl auch kaum etwas ändern. Steffen: «Es fehlt eine klare Aussage des Bundesrates, wann Grossanlässe wieder durchgeführt werden können.» Für Steffen ist deshalb klar:

«Das Restaurant Schützenhaus ist eines der ersten wirtschaftlichen Opfer der Coronakrise.»

In den letzten Jahren sei der Betrieb des Restaurants Schützenhaus gut gelaufen, sagt Steffen. Dazu beigetragen habe, dass die Schützen die Billardhalle im hinteren Teil des Gebäudes vis-à-vis der Swissporarena an den Pächter vermietet hätten, wodurch wieder ein Treffpunkt der FCL-Fans geschaffen wurde. Steffen:

«An jedem FCL-Match wurde allein dort durch den Verkauf etwa von Bratwürsten, Bier und so weiter ein schöner Umsatz erzielt.»

Das falle jetzt leider bis zu einer Wiedereröffnung weg.

Wie geht es weiter? «Wir können dazu keine Aussage machen, für uns ist der Mietvertrag noch gültig», sagt Steffen. Der jetzige Pächter hat das «Schützenhaus» vor knapp zwei Jahren übernommen. Vorheriger Pächter war die Remimag Gastronomie AG. Sie hatte ihren Vertrag mit der Schützengesellschaft im März 2018 gekündigt. Das «Schützenhaus» wurde seit 2002 von der Gamag Management AG geführt. Diese wurde 2015 von der Remimag übernommen.

Kommentare (0)