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Obwalden

Obwalden will innovative Projekte mit 18 Millionen fördern. Nidwalden kann viel weniger ausgeben.

Schwerpunkte sollen auf der Digitalisierung und auf dem Tourismus liegen.
Wintersportler auf der Melchsee-Frutt. (Alexandra Wey / KEYSTONE)

Franziska Herger

Zur Förderung von Tourismus, Industrie, Gewerbe und Massnahmen im Bildungswesen im Kanton Obwalden stehen von 2020 bis 2023 A-fonds-perdu-Beiträge von 1,6 Millionen und Darlehen von 16 Millionen Franken zur Verfügung. Dies im Rahmen des Umsetzungsprogramms der Neuen Regionalpolitik (NRP), die Berggebiete und den ländlichen Raum unterstützen und damit die wirtschaftlichen Unterschiede der Regionen in der Schweiz reduzieren will. Der Kanton Obwalden und der Bund haben eine entsprechende Programmvereinbarung unterzeichnet, wie der Regierungsrat gestern mitteilte. Die NRP-Mittel werden von Bund und Kanton je hälftig getragen.

Insgesamt blieben die Programmziele gleich wie in den Vorjahren, so die Regierung weiter. Ein wichtiges Querschnittsthema sei neu die Digitalisierung. Gefördert werden sollen innovative und wertschöpfungsorientierte Projekte in vier Bereichen. Touristische Schwerpunktgebiete, die gestärkt werden sollen, sind neben Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Pilatus neu auch das Brunni und die Ostflanke des Brienzer Rothorns. Daneben soll, besonders im Sarneraatal, der sanfte Tourismus entwickelt werden. Bei den KMU sollen Neu- und Jungunternehmen und die Digitalisierung gefördert, im Bereich Bildung unter anderem der Fachkräftemangel reduziert werden.

Der Nidwaldner Landrat hat soeben einen Rahmenkredit zur Nidwaldner Programmvereinbarung mit dem Bund genehmigt (wir berichteten).

Gelder wurden nicht annähernd ausgeschöpft

Allerdings stehen in Nidwalden nur 5,2 Millionen Franken zur Verfügung, 1,2 Millionen für A-fonds-perdu-Projekte und 4 Millionen für Darlehen. Dass in Obwalden viermal so viele Darlehensmittel gesprochen werden können, erklärt Federico Manfriani, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Volkswirtschaftsamt, mit der Vorperiode. 2016–2019 hätte Obwalden ganze 22,4 Millionen Darlehen und gut 1,6 Millionen A-fonds-perdu-Beiträge verteilen können. Ersterer Topf wurde jedoch nur zu knapp 20 Prozent ausgeschöpft, letzterer zu 50 bis 60 Prozent. «Es wurden zwar 27 Projekte unterstützt, bei den meisten handelte es sich aber um Machbarkeitsstudien wie diejenige zur Zukunft der Skigebiete Frutt, Titlis und Meiringen-Hasliberg», so Manfriani. Die nun reduzierten Beträge werde man besser ausschöpfen können, ist er sicher. «Auch da der Richtplan nun vorliegt, gehen wir von mehr Infrastrukturprojekten aus.» Solche gebe es in Nidwalden weniger, da der Tourismus in Obwalden mit touristischen Schwerpunktgebieten wie Engelberg oder der Frutt einen grösseren Stellenwert habe. In Obwalden ist auch kein Rahmenkredit des Kantonsrats nötig, die Kompetenz liegt beim Regierungsrat.

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