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Nidwalden

Sträucher in Buochs tragen jetzt Schülernamen

Für einen Tag wird der Wald zum Klassenzimmer: Schüler pflanzen Sträucher, gehen mit dem Wildhüter auf die Pirsch und erleben, wie ein Baum gefällt wird. Auch aus einem anderen Grund fanden sie den aussergewöhnlichen Schultag cool.
Primarschüler pflanzen unter kundiger Anleitung Sträucher. (Bild: Corinne Glanzmann (Buochs, 6. November 2018))

Matthias Piazza

Für einmal spielen die Förster in ihrem Revier gerade mal die Nebenrolle. Im Buochserwald unterhalb des Waldfriedhofs leisten Erst- und Zweitklasskinder am Dienstagvormittag Schwerstarbeit, forsten sozusagen den Waldrand auf. Mit Schaufeln heben sie Gruben im Waldboden aus. Wenig später dann der grosse Moment: Zusammen mit dem Förster dürfen sie junge Sträucher einpflanzen und diese gar taufen. Die Namen der jungen «Förster» werden auf Täfelchen nebenan verewigt.

Lenni Stählin, Yannis Vincenz und Jamie Dale finden den sonnigen, milden Herbsttag draussen im Walde super, geben sie einstimmig zu Protokoll. Man habe viel mehr Spass als im Klassenzimmer mit normalem Unterricht. Und besonders cool findet das Trio, dass es an diesem Tag keine Hausaufgaben gibt. Forstwart Franz Niederberger spricht von einer tollen und wichtigen Sache, den Kindern den Wald näherzubringen. «Man sieht am Verhalten gut, welche Kinder zum Beispiel schon einen Wurm im Sandkasten angefasst haben.»

Pflanzenkunde und Löcher im Bauch

Zur gleichen Zeit, ein paar Hundert Meter tiefer drin im Wald, beschäftigen sich die Kinder mit den verschiedenen Bewohnern des Waldes und fragen dazu Wildhüter Werner Durrer Löcher in den Bauch. Um Pflanzen- und Blätterkunde geht es bei einem weiteren Posten. Unvergessen dürfte den Buochser Erst- und Zweitklässlern der Nachmittag in Erinnerung bleiben: Sie dürfen aus nächster Nähe miterleben, wie ein Baum gefällt wird.

In den Wochen zuvor haben sich die Schüler im Schulzimmer intensiv mit dem Thema Wald im Rahmen des Faches Natur, Mensch, Gesellschaft auseinandergesetzt, Tiere und Pflanzen des Waldes behandelt. Einen Tag live im Wald erachtet Lehrerin Jessica Herber für diese sieben Klassen der Unterstufe als sehr lehrreiche und altersgerechte Exkursion, die zusammen mit dem Nidwaldner Amt für Wald und Energie und der Ürtekorporation Dallenwil durchgeführt wird. «Der Wald bietet so viel zum Entdecken. Hier können die Kinder anpacken, anfassen, erleben und ausprobieren. Am Leben der Förster und Wildhüter teilzunehmen, fasziniert die Kinder offensichtlich», so Jessica Herber.

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