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Nidwalden

Regenbogen überspannt Riedsunnä in Stansstad

An der Nordfassade der Riedsunnä-Überbauung entsteht ein riesiger Regenbogen. Das Künstlerduo Queenkong hat schon zahlreiche Fassaden gestaltet. Trotzdem ist dieser Auftrag für die Beiden etwas Spezielles.
Veronika und Marco Schmid von Queenkong bemalen die Fassade der Alterssiedlung Riedsunnä. (Bild: Matthias Piazza (Stansstad, 13. Juli 2018))

Matthias Piazza

Eine schöne Aussicht an diesem wolkenfreien Freitagvormittag haben Marco Schmid und seine Frau Veronika oben auf der Arbeitsbühne in rund zehn Metern Höhe. Doch das interessiert die beiden nicht. Ihre volle Aufmerksamkeit gilt der Nordfassade der Alterssiedlung Riedsunnä neben dem Stansstader Bahnhof. In den ersten zwei Jahren seit Fertigstellung des jüngsten Baus der Siedlung kam die Wand in einem Weinrot daher. Jetzt kommt Farbe ins Spiel. Das Künstlerehepaar Queenkong arbeitet seit Anfang des Monats an seinem neusten Kunstwerk. Fast die Hälfte ist schon vollendet. Bis in einigen Tagen entsteht hier ein Regenbogen in goldenen Farben, der auf der unteren Hälfte seinen Schatten wirft. «Der Regenbogen als eindrückliches Naturschauspiel passt sehr gut in diese schöne Landschaft mit den Bergen», begründet Veronika Schmid die Wahl des Sujets.

Eine Form mit fünf Ringen auszumalen: Ist das wirklich eine Herausforderung für Künstler? «So einfach, wie es vielleicht den Anschein macht, ist es nicht», insistiert sie. «Es steckt sehr viel Mathematik dahinter.» Und ihr Mann ergänzt: «Um einen perfekten Anstrich hinzukriegen, brauchten wir einen neun Meter langen Zirkel.» Aufwendig sei auch der Anstrich in mehreren Schichten. So kommt auch Leim zum Einsatz.

Viele Kunstwerke sind nur auf Zeit

Das Luzerner Künstlerpaar ist in der Szene alles andere als unbekannt und hat in der jüngeren Vergangenheit auch in der Region für Schlagzeilen gesorgt. So hat das Duo vor zwei Jahren die Fassade der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage im Ibach (Luzern) mit einem Werk gestaltet. Dieses ist allerdings nur auf Zeit, wie die meisten anderen Kunstwerke. Der Bau wird nämlich Ende des nächsten Jahres abgebrochen. «Das ist für uns kein Problem, das widerspiegelt das Leben», meint Veronika Schmid dazu. Dass sie nun ein Werk sozusagen für die Ewigkeit gestalten dürfen, sei für ihren Mann und sie in der Schweiz eine Premiere und eine Ehre. «Ein grosses Bild zu gestalten für die Öffentlichkeit spornt uns immer an.»

Das Duo hat seine Handschrift schon in der ganzen Welt hinterlassen – angefangen auf dem 5-Pointz-Areal im New Yorker Stadtteil Queens. Es folgten Kunstwerke, häufig mit sozialen Motiven, auf der karibischen Insel Aruba, in Mosambik oder auch in heimischen Gefilden wie Sursee. Zu rund 50 Prozent bestreiten der 37-jährige Marco und die 40-jährige Veronika ihren Lebensunterhalt mit dem Gestalten von Häuserfassaden.

Auch «Auftraggeber» Karl Graf, Präsident der Stiftung Altersfürsorge Stansstad, ist mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden. «Kunst gehört zur Riedsunnä. Auch in den älteren Häusern dieser Alterssiedlung haben Kunstwerke ihren Platz. Diese Tradition wollten wir auch beim neuesten Bau fortführen», begründet er die künstlerische Investition für 20000 Franken. Krönenden Abschluss der Kunstreihe bildet eine Eisenplastik des Stansstader Eisen- und Stahlbildhauers Heinz Aeschlimann. Die beiden Kunstwerke und der Neubau Riedsunnä 3 werden Ende August eingeweiht.

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