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Nidwalden

Höchster Schweizer Lehrer: «Wir haben ein top Bildungssystem»

400 Mitglieder haben sich an der Generalversammlung des Nidwaldner Lehrerinnen- und Lehrerverbandes vom Gastreferenten begeistern lassen. Lehrplan 21 und Löhne waren Themen des offiziellen Teils.
LVN-Präsidentin Lea Lowth im Gespräch mit Beat Zemp, Zentralpräsident Lehrer Schweiz. (Bild: Sepp Odermatt (Dallenwil, 18. September 2018))

Sepp Odermatt

In der voll besetzten Turnhalle von Dallenwil begrüsste die Präsidentin des Lehrerinnen – und Lehrerverbandes Nidwalden (LVN), Lea Lowth, am Dienstag die Kollegen und zahlreiche Gäste aus der Bildungslandschaft. «Wir müssen zusammenstehen», forderte sie die 400 anwesenden Mitglieder auf. Es sei schwierig im Bildungswesen zu sparen, wenn die Qualität der Schulen hochgehalten werden wolle.

Bildungsdirektor Res Schmid wies in seinem Grusswort auf den Lehrplan 21 hin: «Die Einführung ist erfolgreich gelungen. Jetzt folgt die Umsetzung in den verschiedensten Bereichen.» Dabei sei eine Grundkompetenz besonders wichtig: das Üben und Vertiefen.

«Pädagogik muss Priorität haben»

Fast eine Stunde dauerte das Referat des höchsten Schweizer Lehrers Beat Zemp. Von Langeweile oder Eintönigkeit war jedoch nichts zu spüren. Im Gegenteil: Der Zentralpräsident des Verbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) überzeugte dank der fast 30-jährigen Erfahrung durch seine Fachkompetenz und seine Rhetorik. Im Ausblick auf die kommenden Herausforderungen präsentierte er eine alphabetische Liste von A wie Antiraucherkampagne bis Z wie Zahnhygiene. Das seien alles Bereiche, die von der Schule bewältigt werden müssen. Zemp ist überzeugt, dass der Unterricht auch von der Digitalisierung nicht verschont bleibt. «Wir sind schon mittendrin. Allerdings darf die Technik nicht an erster Stelle stehen. Vielmehr muss die Pädagogik Priorität haben. Die Lehrperson darf dabei das Steuer nicht aus den Händen geben», sagte Beat Zemp, der noch bis Mitte 2019 in seinem Amt bleibt.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Auf die Frage, was denn die Stärken der Schulen in der Schweiz seien, antwortete der Zentralpräsident gegenüber unserer Zeitung: «Wir haben ein dezentrales Bildungssystem mit 26 verschiedenen Laborplätzen (Kantonen). Man kann voneinander lernen. Im Weiteren sind wir nah an der Bildungspraxis und werden staatlich stark gestützt durch das Volk.» Natürlich gebe es auch noch Baustellen, meinte Zemp. Zu erwähnen seien etwa die Integration, die ganze Sonderpädagogik, die Fremdsprachenfrage und eben auch die Digitalisierung. Aber insgesamt dürfe man von einem top Bildungssystem sprechen.

Nach dem Referat eröffnete Lea Lowth die 124. Generalversammlung des Lehrerinnen- und Lehrerverbandes Nidwalden. Diese verlief ohne Opposition. In ihrem Jahresbericht erwähnte die Präsidentin die Umsetzung des Lehrplanes. Diese sei gut angelaufen, brauche aber sicherlich noch vier bis fünf Jahre, bis alles perfekt sitzt. «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit», fordert die Kantonalpräsidentin bei der Angelegenheit mit den Kindergartenlehrer, die immer noch je nach Diplomabschluss unterschiedlich entlöhnt würden. Das führe zu Unmut und müsse korrigiert werden.

Für Barbara Murer, die vier Jahre im Vorstand die Mittelstufe 1 vertreten hatte, wurde neu Pirmin Schwitter aus Wolfenschiessen gewählt.

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