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Nidwalden

HebDiDe investieren Gage ins dritte Album

Geerdeter Sound auf Mundart, der locker ins Ohr geht und bis ins Tanzbein herabwandert. Das sind HebDiDe. Ende Jahr tauft die Nidwaldner Formation ihre neuste CD. Dass dafür die Schüür in Luzern als Location dient, ist kein Zufall.
Die Nidwaldner Band HebDiDe bei ihrem Auftritt an den Stanser Musiktagen. (Bild: Emanuel Wallimann (Stans, 13. April 2018))

Oliver Mattmann

HebDiDe – der Name ist Programm. Wer dem launigen Sound der Nidwaldner Band lauscht, für den gibt es irgendwann kein Halten mehr. Die Musik in Kombination mit dem Nidwaldner Dialekt von Sänger Pius Bucher strahlt derart Energie aus, dass nur in den seltensten Fällen das Tanzbein keine Regung zeigt. Seit über zehn Jahren kreuzen die sechs Musiker regelmässig auf den Konzertbühnen in der Deutschschweiz auf, im Gepäck jeweils ein Potpourri aus Ska, Rock, Folk und Pop.

So zumindest die offizielle Version, wer sich auf die Suche nach einem Bandbeschrieb begibt. Aus dem Mund von Pius Bucher tönt es etwas geheimnisvoller. «Uns in eine Schublade zu stecken, ist gar nicht so einfach. Die vielen Stilrichtungen sagen alles, aber gleichzeitig nichts über uns aus», schmunzelt der 34-jährige Bandleader, der eine Vielzahl der Texte schreibt.

Unverkennbar ist und bleibt aber die relativ ungewöhnliche Zusammensetzung aus Gitarre (Pius Bucher), Piano/Hammond (Claudio Koch), Bass (Andreas Waser), Schlagzeug (Manuel Barmettler), Trompete (Stefan Odermatt) und Posaune (Thomas Käch). Sie gibt der Formation das gewisse Etwas. Die Bläser, gepaart mit dem treibenden Rhythmus aus Bass, Gitarre und Drums, bringen in Form von balkanähnlichen Elementen frischen Wind aus dem Osten rein.

Zur Vorfreude gesellt sich Nervosität

Wie das am Ende rüberkommt, davon kann man am 29. Dezember selber ein Ohr voll nehmen. Die Band, die zu Beginn noch Schmutzpartikel hiess, tauft in Luzern ihr drittes Album. «Unsere Vorfreude ist gross. Allmählich gesellt sich eine Portion Nervosität dazu. Das ist aber auch gut, so wissen wir, dass wir uns bei den Proben noch reinknien müssen», erzählt Bucher mit einem Augenzwinkern. Und er frohlockt: «Wer uns kennt, weiss, dass wir bei Liveauftritten für die eine oder andere Überraschung gut sind.»

Die neuen Songs, total neun an der Zahl, tragen die typische Handschrift von HebDiDe – mal temporeich, mal verträumt, mal spitzbübisch, mal doppeldeutig. Und doch macht der Sänger Unterschiede zur bislang letzten CD vor sechs Jahren aus. «Wir haben musikalisch als Ganzes einen Riesenschritt gemacht.» Nicht zuletzt die Bläserparts kommen nun ausgereifter daher. Bucher, wie alle anderen Bandmitglieder auch «nur» Hobbymusiker, räumt unverblümt ein: «Wir sind einzeln an den Instrumenten keine Götter, als Band harmonieren wir aber ausgezeichnet.»

Dies widerspiegelte sich auch in den Besuchen dieses Jahr im Tonstudio in Baar. Es verging zwar einige Zeit, bis alles sass, «doch wenn ich mir das Resultat anhöre, hat sich die Arbeit gelohnt.»

Der Vorverkauf ist gut angelaufen

Bleiben noch zwei Fragen zu klären: Wie schafft es die Band, eine CD-Produktion zu stemmen, wo doch keiner als Berufsmusiker unterwegs ist? «Wir zahlen uns von der Gage nichts aus. Alles wird wieder in die Band investiert, dadurch haben wir etwas auf der hohen Kante», erklärt Bucher. Zudem habe man Unterstützung von Kleinsponsoren und Kulturkommissionen erfahren. Und die letzte Frage: Weshalb wird die Platte nicht in Nidwalden getauft? «Wir haben uns nicht gegen unsere Heimat, sondern für Luzern entschieden», hält der Sänger und Gitarrist dazu fest. Er selber und andere Bandmitglieder wohnen im Luzernischen, haben einen grossen Bekanntenkreis dort.

«Die Schüür hat auch eine Ausstrahlungskraft, wie sie ein Senkel in Stans beispielsweise noch nicht hat.» Alleine, wenn man dort auf dem Programm aufscheine, werde der Bandname in der Szene herumgereicht. Das scheint seine Wirkung auf den Vorverkauf nicht zu verfehlen. «Es ist gut angelaufen, die Nachfrage ist erfreulich», meint Pius Bucher dazu. Wer also mit HebDiDe am 29. Dezember feiern und sein Tanzbein schwingen will, sollte mit dem Ticket nicht mehr allzu lange zuwarten.

CD-Taufe «D’Hitz»: Samstag, 29. Dezember, Schüür Luzern. Türöffnung: 20 Uhr. Vorband: Al-Berto & the Fried Bikinis. Afterparty mit DJ Remy. Tickets/Infos unter www.hebdide.ch.

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