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Nidwalden

Der Skibetrieb auf Wirzweli soll weiter laufen

Eine gemeinnützige Genossenschaft soll den Skilift Eggwald von der Luftseilbahn LDW übernehmen und weiter betreiben.
Blick aufs Wirzweli mit dem Skilift Eggwald im Vordergrund. (Bild: Adolf Durrer/PD (Wirzweli, 31. Januar 2019))

Philipp Unterschütz

Die schneearmen Winter, die sich in den vergangenen Jahren gehäuft haben, wurden auch für den Skibetrieb auf dem Wirzweli zum grossen Problem. Etliche Anlagen sind verschwunden. Gehalten hat sich der Skilift Eggwald, der bei Schnee bei Familien äusserst beliebt ist.

Aus finanziellen Gründen musste der Verwaltungsrat der Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli AG (LDW) aber im Sommer 2017 bekanntgeben, dass der Skibetrieb spätestens in der Saison 2021 eingestellt wird. Ein Entscheid, der wirtschaftlich zwar von allen Seiten verstanden wurde. Ein Entscheid aber auch, der mit vielen Emotionen verbunden war und der vor allem viele der über 100 Hausbesitzer auf Wirzweli vor den Kopf stiess. Einer von ihnen ist der Chamer Adolf Durrer, der seit 1973 ein Ferienhaus besitzt. Seine vier Kinder und mittlerweile die Enkel lernten auf dem Wirzweli das Skifahren. «Dass der Skilift Eggwald für die Luftseilbahn mit angestelltem Personal nicht tragbare Kosten verursacht, ist klar», bestätigt er. Doch nach der letzten GV des Tourismusvereins Dallenwil-Wiesenberg-Wirzweli beschloss Adolf Durrer, einen neuen Weg zu gehen, um den Skibetrieb auf Wirzweli zu retten.

Übernahme des Lifts zu symbolischem Preis

Die von ihm gegründete Arbeitsgruppe «Weiterbetrieb Skilift Eggwald» fand die Lösung in einer gemeinnützigen Genossenschaft, die im März gegründet werden soll und die später den Lift mit ehrenamtlichem Personal betreiben würde. Man werde schon im Frühling auf Personalsuche bei den Hausbesitzern, Anwohnern oder in der Gemeinde gehen, um herauszufinden, ob genügend Unterstützung für das Projekt da sei.

Mit der Luftseilbahn ist bereits abgesprochen, dass die Genossenschaft den Skilift zu einem symbolischen Preis übernehmen kann. Doch am wichtigsten am ganzen Projekt sind die Finanzen, denn der Lift müsste über die Jahre ja auch unterhalten werden. «Wir wollen für die Genossenschaft Anteilscheine von 500 Franken herausgeben», erklärt Adolf Durrer, der idealerweise von einem Kapital von 50000 bis 100000 Franken ausgeht. «Wir werden zudem auch eine Sponsoringaktion starten und hoffen auf Unterstützung von Gewerbe, Privaten und auch der öffentlichen Hand.»

Tourismusverein steht hinter dem Vorhaben

Etwa im Juni 2020 werde man dann entscheiden, ob das Projekt auch wirklich umgesetzt werden könne. «Wenn es klappt, würden wir den Lift schon in der Saison 2020/21 betreiben.» Die Preise sollen so tief wie möglich sein.

Gewichtige Unterstützung bekommt die Arbeitsgruppe vom Tourismusverein Dallenwil-Wiesenberg-Wirzweli, der unter anderem mit Präsident Urs Müller selber in der Arbeitsgruppe vertreten ist. «Wir stehen hinter dem Vorhaben. Es gibt immer wieder Zeiten, wo das Skifahren auf dem Wirzweli möglich ist. Wenn die Möglichkeit des Skibetriebs erhalten bleiben kann, wäre das toll für die Destination», betont Urs Müller. In der Region solle es auch weiterhin möglich sein, in einem kleinen Gebiet günstig Skifahren zu lernen.

Man sei zudem als Tourismusverein auch Vertreter der Hausbesitzer, die Tourismusabgaben leisten müssten. «Als Verein können wir direkt keine finanzielle Unterstützung mehr geben, weil die Abgaben direkt an den Kanton zur Verteilung fliessen. Aber wir werden die politischen Prozesse unterstützen», erklärt Urs Müller. «Ich bin zuversichtlich, dass wir beispielsweise beim Regionalentwicklungsverband REV auf offene Ohren stossen werden.»

Ein Gefallen für Bahn und Korporation

Sowohl Urs Müller als auch Adolf Durrer haben von Hausbesitzern, Anwohnern oder Vereinsmitgliedern ausschliesslich positive Reaktionen auf das Projekt erhalten. Auch die Ürtekorporation und vor allem die LDW stehen laut Müller hinter dem Projekt. «Wir tun ihnen mit der Unterstützung ja einen Gefallen. Die LDW hat auch ein Interesse daran, dass die Destination möglichst attraktiv ist.»

Optimistisch sind die beiden auch, was die Anlage an sich betrifft. Der Lift mache einen robusten Eindruck und scheine soweit gut in Stand zu sein. «Demnächst erhalten wir die Inspektionsberichte, sodass wir die Instandstellungsplanung machen können», so Durrer.

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