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Obwalden

Neuer Anlauf für Kindergarten in Alpnach

Alpnachs Kindergärtler haben in Schulhausprovisorien weniger Platz, weil auch die Zahl der Primarschüler deutlich ansteigt. Der Gemeinderat hat darum das 2018 abgelehnte Projekt für einen neuen Kindergarten überarbeitet.
So soll sich das neue Alpnacher Kindergartengebäude von der Kleinen Schliere her gesehen präsentieren. (Visualisierung: PD)

Markus von Rotz

Markus von Rotz

Der Alpnacher Gemeinderat bringt im Februar eine Überarbeitung des 2018 vom Volk abgelehnten Projekts für einen Kindergartenneubau vors Volk. Und er hofft sehr, dass es diesmal klappt. Bei einem erneuten Nein würde es schwierig, sagt Bildungschefin Sibylle Wallimann: «Wir bräuchten bald teure Provisorien, es würde wegen des Lehrermangels schwierig, Lehrpersonen zu finden, wenn die Infrastruktur nicht stimmt, und im schlechtesten Fall müsste man das für Schulzwecke nicht geeignete Schwesternhaus trotzdem notdürftig sanieren.»

Am ersten Projekt gab es mehrfache Kritik: Die späte Information, Ängste der Nachbarn vor Nachtlärm auf dem grossen gedeckten Aussenbereich, das Erscheinungsbild samt begrünten Dächern und vor allem die Kosten waren wichtige Gründe, die man vor der Abstimmung hörte. Man habe, nachdem der Gemeinderat entschieden hatte, das alte Projekt überarbeiten zu lassen, Nachbarn, Parteien und den Schulrat in eine Resonanzgruppe aufgenommen, um auch kritische Stimmen einzubeziehen. «Die Architekten waren auch sehr gewillt, an ihrem ‹Kind› weiterzuarbeiten, das war ein sehr guter Prozess mit teilweise harten Diskussionen», blickt Gemeinderätin und Bauchefin Regula Gerig zurück. Andere Wege verwarf der Gemeinderat: Pavillon- oder ähnliche Lösungen wären teuer und nur kurzfristig hilfreich gewesen, ein Neuanfang hätte viel Zeit gekostet, sagt Gerig. «Für Projekte von mehr als 2 Millionen Franken sind wir gemäss Submissionsgesetz verpflichtet, einen Wettbewerb auszuschreiben.»

Über 100 Kinder mehr in zehn Jahren

Schliesslich sei für den Gemeinderat vor allem der Bedarf für neue Kindergartenräume mehr als ausgewiesen. Die Zahl der Schulkinder nahm in den vergangenen zehn Jahren um mehr als hundert zu. Und weil wegen grosser Bautätigkeit und vieler Neuzuzüger die Zahl der Kindergartenkinder anzog, brauche es in den nächsten Jahren auch im Primatschulbereich mehr Klassenzimmer. Solche würden derzeit aber teilweise für den Kindergarten genutzt, sagt Sibylle Wallimann. Sie seien dafür jedoch nur teilweise geeignet.

Im neuen Projekt wird ein kleines Untergeschoss gebaut an der Stelle des Aushubes nach dem Abbruch. Das Gebäude weist eine 22 Prozent kleinere Dachfläche aus. Im Obergeschoss sind fünf Kindergartenzimmer samt Gruppenräumen geplant, im Erdgeschoss zwei Mehrzweckräume, die auch Vereinen zur Verfügung stehen, sowie je ein Lehrer- und Heilpädagogikzimmer geplant. Das Obergeschoss samt Dachkon­struktion soll voll in einheimischem Holz gebaut werden. Auf dem Dach ist Blech geplant.

«Es war unser ehrgeiziges Ziel, bei den Kosten unter 5 Millionen Franken zu bleiben», hatte Sibylle Wallimann an der jüngsten Gemeindeversammlung gesagt. Dieses Ziel wurde dank diverser Massnahmen (siehe Tabelle unten) erreicht. Man habe alle Posten genau unter die Lupe genommen. Mit dem neuen Projekt liege man klar unter den schweizweit üblichen Kosten für Kindergärten sowohl bezüglich der Fläche als auch des Volumens, sagt Regula Gerig.

Als zweite Vorlage bringt der Gemeinderat einen separaten Kredit von 190000 Franken für eine Fotovoltaikanlage auf dem Kindergartendach zur Abstimmung. Die Anlage soll 80000 Kilowattstunden Energie liefern, die man primär fürs Schulareal nutzen will.

Am 8. Januar 2020 findet um 20 Uhr zum neuen Kindergartenprojekt eine Informationsveranstaltung statt.

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