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Theater Junges Ennetmoos

Nackt-Camping sorgt in kleinem Dorf für Aufregung

Witzig, pointiert und mit viel Doppeldeutigkeit: So präsentiert sich das neue Theaterstück «Barfuäss bis zum Hous» vom Jungen Ennetmoos. Die vier neuen Schauspielerinnen und Schauspieler fügen sich prima ein.

Der FKK-Camping bereitet Sorgen (von links): Reporter Karl Sutter (Pascal Barmettler), Gemeindepräsident Karl Tanner (Dominik Barmettler), Simon (Roger Christen) mit seiner Flamme (Sarah Arnold) und der Dorfpfarrer (Dario Amstutz). 
Bild: Bilder: PD/Alois Disler

«Es sind alle nackt. Fiddläblutt!», schreit Karl Tanner empört. Die Verzweiflung ist dem Gemeindepräsidenten vom idyllischen Sackbach (gespielt von Dominik Barmettler) ins Gesicht geschrieben. Denn auf dem Nachbarhof hat soeben ein FKK-Camping eröffnet – mit seiner Zustimmung.

Erst jetzt dämmert es dem Neunmalklugen, wofür FKK wirklich steht, nämlich für Freikörperkultur, und nicht wie er dachte für «Fröhliches Kinder-Kamping». Wenn das im Dorf bekannt wird... Schnell muss eine Lösung her. Und da zeigt sich der Gemeindepräsident von seiner kreativen Seite.

Böse Blicke zu den Nackten (von links): Magd Kreszenzia (Stefanie Barmettler), Sohn Simon (Roger Christen) und der Gemeindepräsident (Dominik Barmettler).

Wenig Verwirrungen, sondern nackte Tatsachen

«Barfuäss bis zum Hous», der Titel ist Programm im neuen Theaterstück vom Jungen Ennetmoos, das am Donnerstag Premiere feiert. Anders als in vielen Jahren zuvor stehen in der Geschichte des Aarauer Breuninger Verlags weniger Verwirrungen und Missverständnisse im Zentrum, sondern nackte Tatsachen. Das macht gwundrig. Und überzeugt dank viel Witz, Pointen und Doppeldeutigkeiten.

So fragt Karl Tanner etwa seinen Sekretär (Maik Amstutz), ob er sich denn nicht über den Schlamassel aufrege? «Nein, es regt mich eher an», antwortet dieser mit einem verschmitzten Grinsen.

Und auch andere aus dem Dorf reizt es plötzlich, doch einen verstohlenen Blick auf die Nackten zu werfen. Selbst der Tanner wird zum Spanner, und alle machen es ihm nach, von seinem Knecht Franz (Sebastian Gander) über seine Frau Theres (Fabiola Barmettler) und Sohn Simon (Roger Christen) bis hin zum Pfarrer (Dario Amstutz). Sie alle wollen «ä bitzeli glischtälä», wie es Magd Kreszenzia (Stefanie Barmettler) nennt.

Gemeindepräsident Karl Tanner (Dominik Barmettler) will einen Blick auf die Nackten erhaschen.

«Tschifeler»-Witz und heisse Schlussszene

Neben diesen langjährigen Schauspielerinnen und Schauspielern stehen heuer vier Neue auf der Bühne. Es sind dies Sarah Arnold, Amanda Christen, Michael Lussi und Pascal Barmettler. Letzterer hat gleich eine Doppelrolle zu spielen. Dem FKK-Bauern Mosimann und dem Reporter Kurt Sutter verleiht er mit gekonnten Gesten und unterschiedlichem Tonfall je einen eigenen Charakter.

Durch die vielen Figuren wird der Dreiakter nie langweilig. Das ist nicht zuletzt den Regisseuren Reto Christen und Simon Gander zu verdanken. Die beiden haben das Stück optimal an Ennetmoos angepasst (ja, den obligaten «Tschifeler»-Witz gibt es auch). Hinzu kommt ein detailgetreues Bühnenbild – und aufsehenerregende Schlussszenen. Nur so viel sei verraten: Es wird heiss.

«Barfuäss bis zum Hous», MZH St. Jakob. Donnerstag, 27. Oktober, bis Samstag,
29. Oktober, jeweils 20 Uhr; Sonntag, 30. Oktober, 14 Uhr. Keine Abendkasse, Tickets nur online unter www.jungesennetmoos.ch .

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