notifications
Rekrutierung

Nach Kritik an der Werbekampagne der Luzerner Polizei: Nun fordert auch die SP den Stopp der Bilder

Die Luzerner Polizei sucht mit actiongeladenen Bildern neues Personal – und erntet hierfür zweimal Kritik von linker Seite. Die Polizei hält dagegen.

Die Luzerner Polizei sucht derzeit mit einer aufwendig produzierten Kampagne neues Personal. Auf den Plakaten sind actiongeladene Bilder von Polizistinnen und Polizisten in Vollmontur zu sehen – mit Sturmhaube und Gewehr.

Anfang Woche kritisierte die ausserparlamentarische linke Gruppierung Resolut diese Kampagne scharf. «Mit solchen Bildern wird ein falsches Bild der Polizeiarbeit vermittelt und gezielt Rambos und Adrenalinjunkies rekrutiert», heisst es in der Mitteilung. Damit würden Bewerbende angezogen, welche den Beruf suchen, um Action zu erleben und nicht um Menschen zu helfen, moniert die Gruppe. Für Menschen, die den Beruf verantwortungsvoll und zum Wohle und Schutz von diskriminierten Gesellschaftsgruppen ausüben wollten, sei dieser nicht mehr annehmbar.

Nun hat sich auch die SP des Kantons Luzern zu Wort gemeldet - und kritisiert die Kampagne aus ähnlichen Gründen wie die Gruppe Resolut. Die Führung der Luzerner Polizei entlarve sich damit selbst, schreibt die Partei in einer Medienmitteilung:

«Sie offenbart, welche Prioritäten sie setzt und wer sich für den Polizeidienst bewerben soll: Männer und Frauen, die verhaften, schiessen und auf Konfrontation gehen wollen.»

Was sich die SP stattdessen wünsche: Eine Polizei, die die Menschen nicht einschüchtere, sondern auch mal Hand biete und über die Strasse helfe, mit den Menschen spreche und vermittle. Die Partei fordert die Verantwortlichen deshalb auf, die Werbebilder zu stoppen.

Polizei stellt Werbekampagne nicht ein

Martin Jossen, Chef Human Resources der Luzerner Polizei, hingegen sagt gegenüber «PilatusToday» : In den Bildern werde abgebildet, was ein Polizist oder eine Polizistin tagtäglich erlebe.

«Wir suchen keine Rambos und Adrenalinjunkies, sondern bodenständige Polizistinnen und Polizisten.»

Martin Jossen, Chef Human Resources der Luzerner Polizei.
Bild: Bild: PD

Und, ergänzt er: «Mit einem mehrstufigen Auswahlverfahren stellen wir sicher, dass wir die richtigen Leute finden.»

Resolut verlangt, dass die Kampagne eingestellt und überdacht wird. Eine Forderung, auf die die Luzerner Polizei nicht eingeht: «Wir werden die Werbekampagne weiterführen. Wir sind der Überzeugung, dass die Bilder, wie wir sie darstellen, dem entsprechen, was ein Polizist, eine Polizistin tagtäglich antrifft», so Jossen. (pl/tos)

Kommentare (0)