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Zug

Nach dem freiwilligen Abstieg wartet auf Frosch Ägeri gleich das Derby gegen Zug

Am 11. März treffen die beiden Mannschaften in der 1.-Liga-Meisterschaft aufeinander.
Norbert Kerschbaum (am Ball) spielt im Ägerer Männerteam. (Bild: Stefan Kaiser (Oberägeri, 5. Juni 2021))
Istvan Kis (rechts) war Anfang der 2000er-Jahre Spielertrainer in Ägeri. (Bild: Bruno Arnold)

Michael Wyss

Michael Wyss

Ein Zuger Derby im Wasserball ist eine seltene Angelegenheit. «Umso mehr fiebern alle diesem ersten Duell mit», sagt Yannik Blattmann, der Captain von Frosch Ägeri und zugleich Assistenztrainer voller Vorfreude. Am Freitag empfängt der 28-Jährige aus Unterägeri mit seinem Team den SC Zug im Ägeribad (Spielbeginn um 20.30 Uhr).

Dass es überhaupt zu dieser Partie kommt, hat mit dem freiwilligen Abstieg des einstigen NLA-Vereins Frosch Ägeri aus der Nationalliga B zu tun. Über die Gründe für den Rückzug des sagt Blattmann: «Die Personaldecke war für den Aufwand in der NLB nach den Abgängen einiger Stammspieler und ausgeliehener Spieler zu dünn. Diese Lücke konnten wir nicht schliessen, auch nicht mit eigenen Nachwuchsspielern.» Der Niveauunterschied sei hoch, ausserdem hätte man die Personalprobleme in die Nachwuchsabteilung verlagert.

Ein begrenzter Pool an Spielern

Aus sportlicher Sicht sei die 1.-Liga-Saison dank der bevorstehenden Kantonsderbys eine Bereicherung. Norbert Kerschbaum, der Spielertrainer von Frosch Ägeri, sagt: «Das sind natürlich Highlights, jedes Team will die Nummer eins im Kanton sein. Diese Rivalität ist gut.» Die Kehrseite ist das Tauziehen um genügend Spieler, denn mit Horgen, das mit der dritten Mannschaft in der 1.-Liga-Meisterschaft vertreten ist und jungen Talenten eine NLA-Perspektive bieten kann, findet sich noch ein drittes Team aus der Region in der Gruppe.

Kerschbaum, der am Dienstag seinen 29. Geburtstag feiert und in Unterägeri wohnt, sagt dazu auf sein Team bezogen: «Eine gewisse Breite im Kader fehlt, geografisch bedingt buhlen die Mannschaften um die Spieler. Vielleicht müsste man sich Gedanken machen über eine Zusammenarbeit der beiden Zuger Vereine.» Yannik Blattmann ergänzt:

«Wasserball ist in der Schweiz eine Randsportart, genügend Spieler zu rekrutieren, ist eine grosse Herausforderung. Mit dem Abstieg aus der NLB machen wir einen Neustart und wollen eine schlagkräftige Truppe formen mit jungen Spielern.»

Aktuell bewegt sich der Durchschnitt des Teams bei 28 Jahren. Der Jüngste im Kader ist 17-jährig, der älteste Akteur 55. Spielertrainer Kerschbaum sagt: «Wir haben einen guten Mix aus jungen und routinierten NLA-erprobten Spielern.» Eine Rückkehr in die NLB ist derzeit kein Thema, man wolle in der 1. Liga eine gute Rolle einnehmen. «Wir müssen uns ein Fundament aufbauen und eine Breite im Nachwuchs schaffen. Die jungen Spieler wollen wir sukzessive in das Fanionteam integrieren.»

Junge und hungrige Zuger Mannschaft

Beim SC Zug mit seinem Trainer Istvan Kis (47) aus Oberägeri können die Spieler den Start in die neue Saison kaum erwarten. Die Ziele sind klar: «Wir wollen in die Finalrunde. Ich habe eine verschworene Truppe beisammen, der Teamgeist stimmt.» Um an der Finalrunde teilzunehmen, muss man in der Fünfergruppe einen der beiden ersten Ränge belegen.

Das Durchschnittsalter im Zuger Kader liegt bei unter 20 Jahren. Wie blickt der ehemalige Frosch-Ägeri-Spielertrainer Kis mit seiner jungen Mannschaft dem Derby vom Freitag entgegen?

«Derbys sind schön, doch es ist letztlich ein Duell, wo es um Meisterschaftspunkte geht. Jede Partie ist wichtig. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, diesen Ehrgeiz erwarte ich von jedem Spieler.»

Der SCZ-Sportchef Stefan Gross (43) ergänzt: «Wir werden auch diese Saison vielen jungen Nachwuchsspielern die Chance geben, sich in der 1. Liga zu beweisen. Sie sind unsere Zukunft und sollen eines Tages Verantwortung übernehmen.»

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