Am Anfang sind da immer dieselben vier Klaviertöne. Ineinanderfliessend durch viel Pedal. Das Ohr begreift: Es geht um Wiederholung. Repetition als Prinzip, die Zeit klingend zu strukturieren. Judith Wegmann sitzt aufrecht am Flügel, und die Pianistin, die sonst Klavierliteratur aller Epochen hochvirtuos interpretiert, ist fokussiert auf diese vier Töne. Sie variiert sie unmerklich, durch Wechsel in Lautstärke, Tempo, Anschlag. Es ist viel Gefühl im Spiel, aber darum scheint es nicht zu gehen. Eher um so etwas wie Präsenz, Gegenwärtigkeit oder – Achtsamkeit.
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