Der erste Ton des Morgens ist kein Wecker, sondern ein dumpfes, kurzes Tuten. Matthias Reinhard steht – eigentlich während der ganzen Frühschicht. Sein Headset drückt eine leichte Spur in seine frisch frisierten Haare. «Notruf 144, Reinhard Matthias.» Kein Zögern, kein Herantasten. Der Satz und die Betonung sitzen, jedes Mal gleich. Die darauffolgenden Fragen wirken wie ein Gerüst, klar und ruhig, selbst dann, wenn am anderen Ende jemand weint oder kaum atmen kann. «An welcher Adresse brauchen Sie Hilfe? Was ist konkret passiert?» Die Fragen folgen in schnellem Rhythmus: «Ist er normal ansprechbar? Reagiert er normal?», «Atmet er auch normal?» Und immer wieder: «Hilfe ist unterwegs.» Oder: «Ich schicke das Team sofort los.»
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