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Weinjahr 2022

Luzerner Winzer dürfen mit einem Spitzenjahrgang rechnen

Der trockene und warme Sommer 2022 liess die Trauben in Luzern früh und voll ausreifen. Die Ernte ist mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Und vor allem wird Wein «von bester Qualität» erwartet.

Beste Bedingungen für Weintrauben im Jahr 2022: In Luzern wird quantitativ und qualitativ eine hervorragende Weinernte erwartet. Nach einem milden Winter und einem schönen und trockenen Frühling begann die Blüte bereits Ende Mai, drei Wochen früher als in 2021, teilte die Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern am Dienstag mit. Nur einige Hagelschläge im Sommer führten in einzelnen Lagen, insbesondere um den Pilatus, zu Schäden an den Trieben und Trauben. Dafür war dieses Jahr der Pflanzenschutz kein grosses Problem, Krankheiten wie Echter und Falscher Mehltau fanden keine guten Bedingungen vor, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die Bedingungen bei der Ernte waren ideal. Im Bild: Winzer Martin Gassmann aus Sempach.
Bild: Bild: PD

Auch der Herbst blieb trocken und mehrheitlich schön; einzig die letzte Septemberwoche brachte überdurchschnittlich viel Regen. Der Oktober hingegen war wiederum warm und trocken. Folge: «Die noch hängenden Trauben konnten, unterstützt durch kühle Nächte, ideal ausreifen.»

«Potenzial für einen Spitzenjahrgang»

Die Lese begann am 26. August und endete am 7. November, wobei Ende September ein Grossteil der Trauben bereits gelesen war. Die Mehrheit der gelesenen Traubensorten erreichte Werte von über 90 Grad Oechsle. Und: Die gemessenen Zuckergehalte waren im Durchschnitt nur in den Ausnahmejahren 2003 und 2018 höher. Auch hier ist der Ausblick durchwegs positiv: «Durch den hohen Reifegrad, die guten Säurewerte und die ausgeglichene Reife ist das Potenzial für einen Spitzenjahrgang gegeben.»

221 Tonnen rote Trauben wurden in Luzern geerntet, total beträgt die Ernte 517 Tonnen.
Bild: Bild: PD

Und es gibt nicht nur guten, sondern auch viel Luzerner Wein. Geerntet wurden rund 517 Tonnen Trauben, eineinhalbmal so viel wie der Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Und diese Ernte ist mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr und mit 517 Tonnen nur unwesentlich tiefer als im Rekordjahr 2018. Der Anteil der geernteten weissen Trauben ist mit 296 Tonnen deutlich höher als jener der roten Trauben mit 221 Tonnen. 96 Prozent der Ernte wurde zu Weinen mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung «AOC Luzern» verarbeitet, der Rest ist «Schweizer Landwein».

Und wie bereits die Qualitäts- fällt auch die Marktprognose der Dienststelle Landwirtschaft und Wald verheissungsvoll aus: «Der Markt wird nach der tiefen Vorjahresernte diese grosse Menge Wein verkraften können, wenn die Nachfrage nach lokalen Weinen weiter so gut bleibt», teilte sie mit. Für das Weinjahr 2022 zieht Beat Felder, bei der Dienststelle für Landwirtschaft und Wald für Spezialkulturen zuständig, folgendes persönliches Fazit:

«Als Rebbaukommissär hatte man nur mit glücklichen Menschen zu tun.»

Die Weinlesekontrolle der Dienststelle Landwirtschaft und Wald erfasste 58 Sorten auf einer Fläche von 79 Hektaren. 34 Prozent der Rebfläche wird mit Piwi-Sorten (pilzwiderstandsfähig) und 16 Prozent nach den Richtlinien des biologischen Landbaus bewirtschaftet. Erhoben wurden 55 Weinbaubetriebe.

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