notifications
Luzern

Luzerner Kantonsratswahlen: Lotterie mit 19 Listen und Livestream

Am Montag wird die Listenreihenfolge für die kantonalen Wahlen 2019 ausgelost. Erstmals wird das Prozedere via Livestream übertragen.
Luzerner Wahlunterlagen aus dem Jahr 2015. (Bild: Dominik Wunderli, 1. März 2015)

Alexander von Däniken

Jetzt ist klar, wie dick das Wahlcouvert des Kantons Luzern im kommenden Frühling sein wird: 19 Listen sind bis Eingabeschluss am letzten Montag eingegangen. Das sind drei mehr als 2015 und zwei mehr als 2011. Nun werden am kommenden Montag die Nummern der Wahlzettel zugeteilt. Die Luzerner Parteien erhalten also ihre Listennummer.

Das geschieht nicht alphabetisch nach Listennamen oder nach dem Zeitpunkt der Eingabe, wie in anderen Kantonen. Die Listennummer wird im Kanton Luzern ausgelost. Das Prozedere ist öffentlich, es findet am Montag um 17 Uhr im Kantonsratssaal statt. Als «Glücksfee» amtet dabei Justiz- und Sicherheitsvorsteher Paul Winiker (SVP). Erstmals wird die Verlosung auch via Livestream auf www.lu.ch übertragen.

Die ersten Plätze gehören den etablierten Parteien

Für die sechs Parteien, welche 2015 mindestens einen Sitz im Kantonsrat hatten, sind die ersten sechs Nummern reserviert. Das heisst, dass zum Beispiel die CVP eine Listennummer zwischen eins und sechs erhalten wird. Im Vergleich zu den vergangenen Wahlen muss sich also die Juso mit einem Platz ab Nummer sieben zufrieden geben.

Das gilt auch für die anderen Jung- und Seniorensektionen der Parteien. Ob Nummer eins oder elf – das spielt für das Wahlresultat kaum eine Rolle, wie Politikwissenschaftler Olivier Dolder gegenüber unserer Zeitung erklärte. Wichtiger sei die Platzierung der Namen auf der jeweiligen Liste. So hätten weiter oben platzierte Kandidaten manchmal bessere Chancen, gewählt zu werden, sagt er.

Noch geht es am Montag aber nicht um Namen, sondern um Listen. Diese sind dem Kanton fristgerecht gemeldet worden:

SVP setzt auf Senioren statt Junioren

Bei den Jungparteien fällt auf, dass gegenüber den letzten Wahlen die Junge SVP fehlt. Auch die Piratenpartei verzichtet auf eine Liste. Dafür setzen die grösseren Parteien auf Seniorenlisten; im Vergleich zu 2015 sind die SP 60+ und die Aktiven Senioren Luzern der SVP dabei.

Auch bei den Parteilosen gibt es eine Tendenz: Neben der Liste «Parteilose Schweizer» von Rudolf Schweizer gibt es auch parteilose.ch um Badmeister Kai Meusel. Ob Junioren, Senioren oder Parteiunabhängige – nicht alle, die sich eine Listennummer sichern, treten dann auch zu den Wahlen an. Klarheit darüber gibt es am 28. Januar 2019. Bis dann müssen die Wahlvorschläge eingereicht werden.

Die Auslosung der Listennummern findet am Montag, 27. August 2018, von 17 bis 18 Uhr im Kantonsratssaal statt und wird live auf der Webseite www.lu.ch übertragen.

Kommentare (0)