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Luzern

Luzerner Bibliotheken rüsten sich mit Self-Scannern aus

Wer beim Bibliotheksverband Region Luzern Medien ausleiht, kann dies bald an einer Selbstverbuchungsstation tun. Die ZHB setzt schon länger auf die eigenständige Ausleihe – und rüstet auf.
Wer Bücher in der Stadtbibliothek Luzern ausleiht, kann dies bald auch ohne Gang zum Schalter tun. (Symbolbild: Nadia Schärli)

Simon Mathis

Nutzer der Luzerner Stadtbibliothek haben sie vielleicht schon bemerkt: Die weissen Kleber, die neuerdings hinter den Klappentexten der Bücher zu sehen sind. Sie kündigen eine technische Neuerung an. Josef Birrer, Leiter der Stadtbibliothek Luzern, bestätigt auf Anfrage: «Wir rüsten unsere Medien mit Etiketten aus, die in Zukunft unter anderem für die Selbstverbuchung verwendet werden können.»

Künftig können Kunden ihre Bücher und DVDs auch an einem Automaten selbst ausleihen – ohne Schalter. Wann es so weit sein wird, ist noch nicht klar. Details wird die Stadtbibliothek später bekannt geben. Die Neuerung betrifft den gesamten Bibliotheksverband Region Luzern, wie dessen Präsidentin Ursi Burkart-Merz ergänzt: «Die Bibliotheken sind am Aufrüsten mit Etiketten, der Prozess ist im Gange.»

ZHB stellt neue Stationen auf

Auch bei der Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) Luzern tut sich was in Sachen «Self-Scanning», wie die Öffentlichkeitsbeauftragte Ina Brueckel auf Anfrage sagt. Nach dem Umbau des Hauptstandorts Sempacherstrasse sollen dort fünf Selbstverbuchungsstationen stehen: im Erdgeschoss der Freihandbibliothek und in jedem weiteren Stockwerk. Vor dem Umbau gab es beim Vögeligärtli bereits einen Selfscanning-Automaten im Katalograum. Die Wiedereröffnung der Bibliothek Sempacherstrasse steht im Dezember an.

Auch angehende Informatiker können ihre Bücher künftig selbst scannen. In der ZHB-Bibliothek im Neubau auf dem Campus Zug-Rotkreuz wird ebenfalls eine Ausleihstation stehen. Die Eröffnung dieses Standorts wird im September erfolgen. Bereits seit dem Jahr 2011 betreibt die ZHB im Luzerner Uni-/PH-Gebäude vier Selbstverbuchungsstationen, und seit 2012 eine Station beim Departement Wirtschaft der Hochschule Luzern an der Frankenstrasse.

Das bedeutet: Insgesamt verdoppelt sich die Zahl der Scanning-Stationen 2019 auf zehn. Zu einem Personalabbau werde das laut Ina Brueckel nicht führen. Die ZHB habe eher das gegenteilige Problem, so Brueckel:

«Die Personalressourcen sind chronisch knapp.»

Richtig eingesetzte Technologie verschaffe die nötige Entlastung, nicht zuletzt um Kapazitäten für den Beratungsservice und andere Dienstleitungen schaffen. «Selbstverbuchungsstationen ersetzen nicht Personal, sondern ergänzen ein Serviceangebot», so Brueckel. Die Kunden hätten weiterhin die Möglichkeit, zwischen Verbuchung und Selbstverbuchung zu wählen. Die ZHB Luzern beschäftigt ungefähr 100 Mitarbeiter. 26 von ihnen sind mit 1155 Stellenprozent in den Benutzungsdiensten tätig.

«Wir haben gute Erfahrungen mit den Stationen gemacht», sagt Brueckel. Die selbstständige Verbuchung sei schnell zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Dies unter anderem deshalb, weil diese Art der Verbuchung weit verbreitet sei – etwa bei der SBB oder bei Banken. Je nach Modell koste eine Station zwischen 5000 bis 10'000 Franken, die ZHB schaffe verschiedene Typen an.

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