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Luzerner Bäckerei schliesst – weil die Konkurrenz zu gross wurde

Der Wey-Beck an der Stadthofstrasse in Luzern geht zu. Ausschlaggebend ist gemäss dem Geschäftsführer unter anderem das wachsende Take-away-Angebot der Grossverteiler.
Die Wey Beck an der Stadthofstrasse in Luzern. Bild: Eveline Beerkircher (Luzern, 15. April 2018)

Das Geschäft mit dem Brot ist ein hartes und befindet sich im steten Wandel. Das hat auch das Ebikoner Familienunternehmen Habermacher zu spüren bekommen. Es führt seit zehn Jahren die Wey-Beck an der Stadthofstrasse 13 in Luzern. Ende Juni wird diese nun geschlossen, vier Mitarbeiterinnen sind betroffen.

Für Geschäftsführer Daniel Habermacher sind für diesen Schritt mehrere Faktoren ausschlaggebend. «Wir haben eine schöne Stammkundschaft, die uns morgens täglich besucht. Doch die reicht nicht, um rentabel zu bleiben.»

Die Zahlen wurden immer schlechter

Habermacher setzte von Beginn an auf die Schüler des nahe gelegenen Schulzentrums Dreilinden. Doch deren Essverhalten habe sich geändert. Nachdem die Grossverteiler vermehrt auf Take-away setzten, war dies auch bei der Zahl seiner Kundschaft spürbar.

«Nur wenn wir Aktionen und zum Beispiel die Nussstangen besonders günstig im Angebot hatten, konnten wir mehr absetzen, manchmal bis zu 50 Stück», so Habermacher. Doch solche Aktivitäten seien nicht das, was «einschenke». Eigentlich ist der Wey-Beck die einzige Bäckerei in seiner Gegend. Deshalb dachte Habermacher zu Beginn auch, dass jene, die die Dreilindenstrasse in Richtung Stadt hinab fahren, einen kurzen Stopp beim ihm machen würden. Doch die meisten fahren vorbei.

Viele gute Bäckereien in der Stadt

In Luzern gebe es im Vergleich zu anderen Städten zudem viele gute Bäckereien. Nur schon Bachmann, Heini, Hug und Macchi betreiben zusammen über 22 Filialen in der Stadt. Und mehrere Filialen bedeuten auch tiefere Fixkosten. Der Mietzins sei aber in diesem Fall nicht der Grund für die Schliessung gewesen, der sei moderat und fair.

Habermacher will sich künftig auf die anderen drei Geschäfte des Familienunternehmens in Ebikon, Kriens und Littau konzentrieren. Dass er bereits Ende Juni und nicht erst bei Vertragsende im September schliesst, begründet Habermacher mit den Sommerferien. Mit ihnen fällt auch ein Grossteil der Kunden weg.

Für die vier Angestellten schliesst nicht nur die Beck, sondern gehe ein Mikrokosmos verloren, wie eine der Teilzeit-Angestellten, Sonia Ritler Dario in einem Leserbrief in unserer Zeitung festhielt.

Die Hauseigentümer sind derweil daran auszuloten, was für ein Betrieb in der Lokalität folgen soll, wie Walter Schnider sagt. Eine Zwischennutzung sei keine Option, dafür sei die Zeit zu kurz. Als Termin für einen Neustart irgendwelcher Art wird der Oktober genannt.

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