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Küssnacht

«Wenn Wasser geklaut wird, merken wir’s augenblicklich»

Auch in der laufenden Hitzeperiode verfügt Küssnacht eigentlich über genügend Trinkwasser – dennoch werden illegal Hydranten angezapft.
Betriebsleiter Erich Imhof im Kommandoraum des Seewasserpumpwerks. (Bild: Erhard Gick)

Erhard Gick

«Unser grösstes Wasserreservoir liegt direkt vor dem Dorf Küssnacht», sagt Hans Lüthold, Präsident der Wasserversorgung Küssnacht. Im Seewasserpumpwerk Sumpf wird derzeit die gewaltige Menge von rund 800 000 Kubikmeter Wasser gefördert. «Dank dieser Anlage verfügen wir über genügend Wasser, auch in dieser laufenden Hitzperiode», sagt Hans Lüthold. Aber offensichtlich haben verschiedene Leute zu wenig des kostbaren Gutes. «Probleme im geregelten Wasserversorgungsalltag haben wir also nicht. Hingegen stellen wir fest, dass nicht nur einmal versucht wurde, wild und eigenmächtig ohne Meldung, Genehmigung und Bezahlung Wasser abzuzapfen», hält Hans Lüthold fest.

Geklaut wird nicht im Dorf, wo die Bevölkerung selbst Polizei spielen würde. Geklaut wird an der Peripherie, an Hydranten der Feuerwehr. «Dieser widerrechtliche Bezug ist strafbar», hält Lüthold ausdrücklich fest. Spurlos geht das Wasserklauen nicht vonstatten. Die Netzüberwachung der Wasserversorgung Küssnacht registriert augenblicklich, wenn eine übermässige Wasserentnahme aus dem Netz stattfindet. «Wir unterhalten einen 24-Stunden-Pikett. Unsere Leute erhalten sofort einen Alarm und rücken aus, um Übeltäter auf frischer Tat zu ertappen», sagt Präsident Hans Lüthold.

Erst wird noch verwarnt, aber es kostet trotzdem

Wenn ab den Hydranten Wasser geklaut wird, ist man bei der Wasserversorgung Küssnacht noch human. «Wir verwarnen die Leute vorerst. Bezahlen müssen sie den Wasserbezug aber trotzdem. Wer nicht einsichtig ist, wird verzeigt», stellt Hans Lüthold klar. Einsichtig war beispielsweise vor drei Jahren eine Privatperson, die ihren Pool mit Wasser ab Hydranten füllte. Dort habe es eine Verwarnung gegeben. Das Wasser wurde aber bezahlt, der «Übeltäter» war einsichtig. «Wir stellen niemand unter Generalverdacht und wollen die Situation keinesfalls zuspitzen», sagt Hans Lüthold. «Vielfach sind es Personen, die auf ihrem Grundstück über eigenes Wasser verfügen. Weil jetzt diese Quellen versiegen, zapfen sie bei uns an. Wer Wasser braucht, kann sich an uns wenden, wir haben zusammen mit der Feuerwehr eine Lösung für eine Versorgung.»

In normalen Jahren bezieht die Wasserversorgung Küssnacht rund 800 000 Kubikmeter Wasser aus Quellen an der Rigi und rund 400 000 Kubikmeter aus dem Seebecken. «Derzeit ist es umgekehrt», hält Hans Lüthold weiter fest. Er rät, mit Wasser zwar sparsam umzugehen, aber immer genügend zu trinken. Küssnacht verfüge über gutes und genügendes Trinkwasser.

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