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Luzern

Wauwil will das Zusammenleben in der Gemeinde verbessern – mit zwei konkreten Projekten

«Schlüsselpersonen» und eine App – mit diesen beiden Projekten will der Gemeinderat die Solidarität und den Zusammenhalt im Dorf stärken.
Das Dorfleben in Wauwil ist in Bewegung. (Bild: Boris Bürgisser)

Pascal Linder

Wauwil baut und wächst, die Zahl der Einwohner nimmt zu. Den Veränderungen als Folge des Wachstums will die Gemeinde gerecht werden – ohne dass der Dorfcharakter verloren geht. Unter dem Projektnamen «Zusammenleben» sollen in Wauwil diverse Teilprojekte umgesetzt werden. Eine Projektgruppe erarbeitete hierfür konkrete Handlungsempfehlungen, welche sie dem Gemeinderat präsentierte. Dieser beurteilte die erarbeiteten Empfehlungen und konkretisiert derzeit zwei Projekte. Deren Umsetzung soll bis Ende dieses Jahres erfolgen.

Schlüsselpersonen sollen Integration fördern

Eines der beiden Projekte befasst sich mit der Integration von Neuzuzügern. Seit mittlerweile 14 Jahren existiert der Integrationsverein Santenberg, nun soll er umstrukturiert werden. Der Wauwiler Gemeinderat hat den Schulsozialarbeiter Reto Häfliger für die Projektleitung engagiert. «Es geht darum, dass Neuzuzüger schnell integriert sind und sich im Dorfleben gut zurechtfinden», erklärt Häfliger. Um dies zu erreichen, stellt er nun ein neues Netzwerk mit sogenannten Schlüsselpersonen aus verschiedenen Kulturen zusammen.

Sie seien persönliche Ansprechpartner und in der Gemeinde bestens integriert. Schlüsselpersonen sollen Neuzuzügern aus anderen Kulturen helfen, sich schneller im Dorfleben zu integrieren. Sie sollen Eltern beispielsweise bei Fragen zum Schulsystem unterstützen oder eine Information oder einen Brief übersetzen. Schlüsselpersonen würden die Sprache des Herkunftslandes der Neuzuzüger sprechen und würden damit einfacher einen Zugang zu ihren Landsleuten finden. «Unser Team wird auf die Neuzuzüger zugehen und ihnen aufzeigen, dass sie sich jederzeit mit ihren Anliegen melden können», sagt Häfliger.

Gemeinde-App als digitaler Dorfplatz

Das zweite Projekt, das die Gemeinde umsetzt, ist eine Gemeinde-App. Sie soll als Informationsquelle und Kommunikationskanal für die Bevölkerung dienen. Die Wauwiler Gemeindepräsidentin Annelies Gassmann sagt:

«Wir wollen mit der App auch Junge erreichen.»

Diese würden oftmals keine Regionalzeitung lesen und hätten mit der App Zugang zum Gemeindegeschehen. Die kurzen Push-Benachrichtigungen auf der App würden wohl eher gelesen werden als die Beiträge auf der Gemeindeseite.

Doch die App richtet sich nicht nur an junge Menschen. Die Gemeindepräsidentin erklärt, dass die App auch interaktiv nutzbar sein soll – die Bevölkerung soll sich über die App austauschen können. Gassmann nennt ein Beispiel: «Jemand flickt ein Velo, als Gegenleistung erledigt die andere Person Einkäufe.» Die App solle jederzeit ausbaubar sein, nennt Gassmann als wichtiges Kriterium. Die Gemeinde Wauwil hat mehrere Offerten von App-Anbietern eingeholt – in einem nächsten Schritt wird sich der Gemeinderat für das passende Angebot entscheiden.

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