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Weggis

Neuer CEO der Gemeinde Weggis: «Ich folge meiner Passion»

Godi Marbach, der ehemalige Stadtschreiber von Sursee, kehrt der Privatwirtschaft wieder den Rücken. Er wechselt als Geschäftsführer und Gemeindeschreiber nach Weggis – just auf die Einführung des CEO-Modells hin.
Der ehemalige Stadtschreiber Godi Marbach wird ab September CEO der Gemeinde Weggis. (Bild: PD)

Ernesto Piazza

Godi Marbach, nach 15 Jahren als Stadtschreiber von Sursee wechselten Sie vor knapp einem Jahr in die Privatwirtschaft. Nun gehen sie als CEO nach Weggis. Warum kehren Sie in die Verwaltung zurück?
Die Zeit, insbesondere als Stadtschreiber von Sursee, aber auch die Jahre vorher bei der Gemeinde Kriens haben mich geprägt. Mein Herz pulsiert für die Verwaltung – das auch als wettbewerbsorientierte Führungsperson. Ich bin sehr dankbar für die gemachten Erfahrungen in der Privatwirtschaft und möchte das eine nicht gegen das andere ausloten. Mit dem Wechsel als Geschäftsführer der Gemeinde Weggis folge ich meiner Passion.
Was reizt Sie an diesem Wechsel nach Weggis?
Die Gemeinde ist sehr gut aufgestellt. Ich freue mich wieder auf direkte Kontakte mit der Bevölkerung, den Verantwortlichen von Hotellerie und Tourismus, von Handel und Gewerbe sowie der Landwirtschaft. Weggis ist zudem das Zentrum der Seegemeinden Vitznau und Greppen. Es bestehen Zusammenarbeitsformen, wie im Schulbereich oder dem regionalen Steueramt.
Sie treten die Stelle just in dem Moment an, wo Weggis das CEO-Modell einführt. Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen?
Es wird sowohl für den Gemeinderat als auch für die Verwaltung eine spannende Aufgabe. Die Exekutive wird sich künftig vermehrt mit rein strategischen Themen befassen. Das operative Geschäft erledigt die Verwaltung. Das heisst für die Bevölkerung auch, dass sie künftig bei entsprechenden Fragen dorthin verwiesen wird. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Prozesse nach einer Anpassungszeit effizient greifen.
Kennen Sie bereits konkrete Projekte, mit denen Sie sich befassen werden?
Es gilt, zu den bestehenden Strukturen Sorge zu tragen und ein moderates Wachstum anzustreben. Weggis soll seinen Charme behalten. Geplant ist, das Thema Digitalisierung – Stichwort elektronische Geschäftsverwaltung – im internen und externen Verhältnis der Gemeinde umzusetzen. Die Revision der Zonenplanung ist ein weiteres wichtiges Projekt. Mir ist eine offene Kommunikation und Loyalität unter den Involvierten wichtig.
Gemeindeschreiber Peter Portmann geht Ende Jahr in Pension. Werden Sie bis zum 1. Januar bereits in Entscheidungsprozesse involviert?
Es ist geplant, dass ich vor dem offiziellen Start bei gewissen Sitzungen des Gemeinderates vorerst als «Zuhörer» dabei bin. Ich glaube, dass mir Peter Portmann eine intakte und gut funktionierende Verwaltung übergibt.
Sie gelten als Macher, als ein Mann, welcher den Präferenzen aus der Wirtschaft Rechnung tragen will. Gibt es bereits Ideen, welche Sie anstossen wollen?
Natürlich gibt es diese. Zuerst will ich aber die Gemeinde, ihre Bevölkerung und die Personen, mit denen ich Berührungspunkte haben werde, insbesondere die Verwaltungsmitarbeitenden, kennen lernen. Ich bin ein offener, kommunikativer Mensch und trete die Stelle mit grossem Respekt an.
Sie wohnen in Sursee. Als Sie in die Privatwirtschaft nach Luzern wechselten, war Ihnen wichtig, nicht umzuziehen. Ist das jetzt ein Thema?
Vorläufig ist das für mich und meine Familie kein Thema. Das habe ich von Beginn weg beim Evaluationsverfahren für diese Stelle kommuniziert. Ob ein Wohnortwechsel zu einem späteren Zeitpunkt in Frage kommt, muss ich heute offen lassen. Weggis ist unbestritten ein attraktiver und sehr schöner Wohnort.
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