notifications
Luzern

Guy Parmelin feiert mit dem Fritschivater – Gallivater im Fussballstadion inthronisiert

Beim Bärteliessen leistete dem Fritschivater am Samstag sogar ein Bundesrat Gesellschaft. Derweil sorgte die Galli-Zunft dafür, dass es im Kleinfeld-Stadion wieder mal etwas zu bejubeln ab.
Ohren zu! Salutschiessen beim Restaurant Wilden Mann. (Bild: Nadia Schärli (Luzern, 15. Januar 2022))
Fritschivater Viktor M. Giopp mit Ehefrau Denise vor dem «Wilden Mann» in Luzern auf dem Weg zum Bärteliessen. (Bild: Nadia Schärli (15. Januar 2022))
Zunft-zu-Safran-Ehrengäste Guy Parmelin und Hans Wicki. (Bild: Nadia Schärli (Luzern, 15. Januar 2022))
Gallivater Markus Hartmann und Gallimutter Susi Hartmann auf dem Weg zur Inthronisation. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 15. Januar 2022))
Gallivater Markus Hartmann übernimmt im Stadion Kleinfeld die Insignien von seinem Vorgänger. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 15. Januar 2022))

Roman Hodel

Roman Hodel

Roman Hodel

Roman Hodel

Roman Hodel

Es war fast wie früher. Am Samstag um 16 Uhr knallten ohrenbetäubende Salut-Schüsse vor dem Restaurant Wilden Mann in Luzern:

Dann bestieg Fritschivater Viktor M. Giopp zusammen mit Fritschimutter Denise Giopp unter Applaus der Zuschauerinnen und Zuschauer die Kutsche. Begleitet von ihren Ehrengästen, Delegierten des Lozärner Fasnachtskomitees und Tambouren ging's danach in Richtung KKL zum traditionellen Bärteliessen der Zunft zu Safran. Fast wie früher? Nun, das Umzügli musste sich gar still über die Bahnhofstrasse bewegen. Die obligate Guuggenmusig durfte coronabedingt nicht mitmarschieren.

Doch sonst war manches wieder wie vor Corona: Vom morgendlichen Imbiss im Old Swiss House über die Darbietungen der Delegationen aus Zunft, Gesellschaften und Freundeskreisen im Wilden Mann bis zum Höhepunkt, der Fritschipastete im KKL. «Man spürt die Aufbruchstimmung unter den Fasnächtlern, das ist toll», sagte der Fritschivater und sprach von einem «schönen aber intensiven» Tag. Dass die Leute wieder feiern und zusammensein wollen, stellt auch der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki (FDP) fest, einer der Ehrengäste. Er weilte zwar erstmals am Bärteliessen, kennt sich aber in Sachen Fasnacht bestens aus:

«Bis etwa 28-jährig war ich ein unglaublicher Fasnächtler – doch während meiner Zeit in Zürich ist mir diese Begeisterung etwas abhanden gekommen.»

Definitiv nicht mit Fasnacht aufgewachsen ist Ehrengast und Bundesrat Guy Parmelin (SVP): «Das hat bei uns in der Waadt keine Tradition, doch an meinem Arbeitsort in Bern höre ich die Fasnächtler jedes Jahr.» Es sei für ihn als Welscher eine grosse Ehre, bei diesem Zunftanlass dabei zu sein. An der Fasnacht selber werde er passen müssen. «Doch ich hoffe sehr, dass sie stattfinden kann.» Ob er aufgrund der epidemiologischen Lage keine Bedenken gehabt habe, an einem solchen Anlass teilzunehmen? Er sagt:

«Gar nicht, es gilt ja 2G-plus und im Wilden Mann wurde mehrmals gelüftet.»

Stadion-Atmosphäre bei der Gallivater-Inthronisation

Nicht nötig war Lüften beim anderen Zunftanlass vom Samstagnachmittag: Die Inthronisation des Krienser Gallivaters Markus Hartmann fand wie immer draussen statt. Nur wich die Galli-Zunft pandemiebedingt erstmals vom Dorfplatz ins Stadion Kleinfeld aus. Böse Zungen behaupten mit Blick auf die Tabellenlage des SC Kriens, so habe es dort endlich wieder mal etwas zu bejubeln gegeben. Hunderte Zünftler und Fasnächtlerinnen folgten der Einladung, es galt 3G. Und so gab es hier, anders als in Luzern Guugger-Sound auf die Ohren, von den Loschtmölch Chriens.

Der ungewöhnliche Inthronisationsort wurde reihum gelobt. Allen voran von Gallivater Markus Hartmann selber, der die Feier mit Gallimutter Susi Hartmann sichtlich genoss: «Das Stadion ist der perfekte Ort in dieser Zeit.» Sie hätten vom Rasen aus beste Sicht auf das Publikum auf der Tribüne gehabt. Hartmann sagte:

«Nie hätte ich gedacht, dass die Krienserinnen und Krienser so zahlreich erschienen würden, es war genial.»

Die Zuschauenden wiederum hatten ungestörten Blick auf das Gallipaar und konnten erst noch dabei sitzen. Der frühere SCK-Spieler und heutige Krienser Finanzvorsteher Roger Erni (FDP) gab sich fast schon euphorisch: «Mehr geht nicht für mich als Krienser und Sportclübler – toll dass das OK dies durchgezogen hat.» Dennoch betonte er – der Stadtrat war übrigens in corpore zugegen – bezüglich Austragungsort: «Ich freue mich, wenn die nächste Inthronisation wieder auf dem Dorfplatz stattfindet.»

Dies betonte Galli-Zunftmeister Samuele Donatelli ebenfalls - der Dorfplatz und die Galli-Zunft gehörten zusammen. Gleichwohl sei das Kleinfeld ein Glücksfall:

«Die Krienser sind halt nicht nur liebenswürdig, sondern auch mutig und gleichzeitig vernünftig.»

Kommentare (0)