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Luzern

Bundesratskandidatur: SVP-Nationalrat Giezendanner bringt Guido Graf ins Spiel

Der Luzerner CVP-Regierungsrat Guido Graf sei eine «gute Alternative» im Rennen um den frei werdenden Bundesratssitz. Das findet der bekannte Aargauer SVP-Politiker Ulrich Giezendanner. Erst befeuert Graf die Spekulationen und winkt dann ab.
Der Luzerner CVP-Regierungsrat Guido Graf.
Der Aargauer SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner bringt mit Guido Graf einen neuen Namen ins Kandidaten-Karussell. (Bild: KEYSTONE/Alessandro della Valle)

Kari Kälin

Kari Kälin

Kari Kälin

Nein, nein und nochmals nein: Gerhard Pfister will nicht Hauptakteur werden in einem angeblichen Geheimplan, dank dem der CVP-Präsident doch noch in den Bundesrat gehebelt werden soll. Der Aargauer SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner bringt nun einen neuen Kandidaten ins Spiel: Den Luzerner Regierungsrat Guido Graf. Dieser wäre «eine gute Alternative», twitterte er am Freitagmorgen. Und: «Also melden!».

Giezendanner meint seine Aufforderung ernst, wie er auf Anfrage unserer Zeitung sagt. Er kenne Graf, er halte ihn für einen fähigen Politiker. Nach seinem Tweet hätten sich innert kurzer Zeit sieben Personen aus dem Umfeld der CVP gemeldet, die für eine Kandidatur Graf plädiert hätten. Dass der Gesundheits- und Sozialdirektor bei der SVP auf Anklang stösst, überrascht nicht, kritisierte er doch in der Vergangenheit mehrfach die Asylpolitik von Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Giezendanner machte derweil klar, er unterstütze nur einen Kandidaten, der auf dem offiziellen Bundesratsticket der CVP figuriere.

Guido Graf hat die Spekulationen um seine Person selber angeheizt. Nachdem Giezendanner am Donnerstag getwittert hatte, Pfister könnte mit der Unterstützung der SVP weitgehend rechnen, fragte Graf: «Und ich?» Auf die Anfrage eines Journalisten unserer Zeitung, wie er das meine, gab Graf auf Twitter eine ausweichende Antwort. Eine nochmalige Nachfrage per Telefon beantwortete Graf via seine Mediensprecherin dann aber eindeutig. Eine Kandidatur sei «keine Option».

Bis Freitag haben erst drei CVP-Kandidaten angekündigt, ins Rennen um die Nachfolge von Doris Leuthard zu steigen: Der Zuger Ständerat Peter Hegglin, die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter sowie die Urner Regierungsrätin Heidi Z’graggen. Mehrere potenziell aussichtsreiche Kandidaten werfen den Hut nicht in den Ring. Die jüngste Absage stammt von Pirmin Bischof. Der Solothurner Ständerat teilte per Twitter mit, dass ihn das Amt zwar reizen würde, aber: «Guter Vater sein von 2 kleinen Töchtern und guter Bundesrat sein, verträgt sich schwer.» Zuvor hatten bereits der Obwaldner Ständerat Erich Ettlin und die Aargauer Nationalrätin Ruth Humbel auf eine Kandidatur verzichtet.

Die CVP-Kantonalparteien haben bis zum 25. Oktober Zeit, Kandidatinnen und Kandidaten zu nominieren. Die Bundesratswahlen finden am 5. Dezember statt.

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