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Luzern

In Sursee und Sempach werden Parks und Seeufer zur Sperrzone

Wie die Stadt Luzern riegeln auch die beiden Städte am Sempachersee Wege und Plätze ab – weitere Sperrungen könnten folgen.
In Sempach ist der Seeweg gesperrt.  (Bild: Xaver Husmann (5. April 2020))
Der Ehretpark in Sursee ist ab sofort gesperrt. ((Bild: Pius Amrein, Sursee 6. August 2015))

Janick Wetterwald

Janick Wetterwald

Die Stadt Luzern hat es getan, jetzt machen es auch Sursee und Sempach: Sie richten wegen der Coronakrise Sperrzonen im öffentlichen Raum ein. Die Stadt Sursee teilte am Freitagabend mit, dass sie folgende Gebiete sperrt:

  • den Ehret-Park
  • den Park zwischen Walkeliweg und Badstrasse
  • den Kyburgerpark
  • die Anlagen der Stadtschulen
  • den Spielplatz Strandbad
  • die Zugangswege zum See
  • das Stadion Schlottermilch
  • und den Sportplatz der Stadthalle.

In der gleichen Mitteilung steht: «Der Stadtrat Sempach teilt mit, dass auch er die Zugänge zum See, die Seeallee und den Seeweg sperrt.» Man hoffe, dass durch diese Massnahmen die Ausbreitung des Coronavirus weiter abgeschwächt werden könne. Die Gemeinden richten sich zudem mit den Weisungen des Bundes an die Bevölkerung: «Ansammlungen von mehr als fünf Personen sind verboten und der Abstand von zwei Metern ist zwingend einzuhalten.» Sursees Stadtpräsident Beat Leu (CVP) begründet die Sperrung auf Anfrage unserer Zeitung wie folgt:

«Wir haben die Schulräume sowie andere beliebte Plätze beobachtet und festgestellt, dass die Regeln des Bundes vermehrt nicht eingehalten wurden.»

Zudem sei seit Donnerstag bekannt, dass die Gemeinden solche Massnahmen von sich aus treffen dürfen. Die Pandemie-Taskforce habe daraufhin verschiedene Szenarien diskutiert. Man sei zum Schluss gekommen: «Sperrungen sind die effizientesten und effektivsten Varianten.» Mitarbeiter des Werkhofs sperren am Samstag in der Früh die verschiedenen Plätze mit Gitter und Trassierband ab. «Die Polizei ist über unsere Pläne informiert», sagt Stadtpräsident Leu. «Sie wird die abgesperrten Bereiche kontrollieren aber auch allfällige neue Treffpunkte im Auge behalten.» Leu appelliert zudem an die Selbstkontrolle der Bevölkerung und sagt:

«Sprechen sie fehlbare Personen an. Erst als letzte Massnahme soll die Polizei alarmiert werden.»

Im Stadtzentrum von Luzern sind Bereiche des Seeufers ab sofort Sperrzone. Wie sieht es mit anderen Bereichen aus, wie beispielsweise dem Gebiet am Rotsee? Simon Rimle, Leiter Kommunikation der Stadt Luzern, sagt auf Anfrage: «Wir beobachten die Situation am Rotsee und an anderen Plätzen, die nun stärker frequentiert werden könnten.» Auch in Ebikon wurden Massnahmen getroffen. Die Gemeinde sperrt den Trampelpfad zwischen Fährihus und Rotsee-Badi, wie es auf deren Website heisst.

Führen die Sperrzonen nicht dazu, dass sich auf kleinerem Raum mehr Personen aufhalten – genau das Gegenteil dessen, was die Behörden erreichen wollen? Das sonnige Wetter dürfte zumindest viele nach draussen locken. Die kantonale Taskforce kommentiert die Sperrungen in einzelnen Gemeinden nicht. Diese Kompetenz liege bei den Gemeinden, sagt Vinzenz Graf, Stabschef des kantonalen Führungsstabs. «Das ist auch sinnvoll. Die Gemeinden kennen die örtlichen Verhältnisse am besten und wissen, wo sich grössere Personengruppen versammeln.» Die Stadt Luzern kündigte bereits an, weitere Plätze zu sperren, falls es dort in den nächsten Tagen zu grösseren Menschenansammlungen kommen sollte.

Bereits am 31. März hat die Gemeinde Hochdorf das Seebad Baldegg gesperrt.

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