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Uri

Lungenliga Uri präsentiert sich in den neuen Räumen

Die interprofessionelle Vernetzung zwischen der Pneumologie des Kantonsspitals und der Lungenliga Uri wird nun noch enger.
Von links: Geschäftsführerin Rita Graf und Präsident Adrian Zurfluh mit den Vorstandsmitgliedern Lukas Mattli, Tatjana Mateo, Simon Stadler und Margrit Infanger. (Bild: Claudia Naujoks, Altdorf, 16. November 2019)

Claudia Naujoks

Ein lange gehegter Wunsch ist in Erfüllung gegangen: Seit vier Wochen residiert die Lungenliga Uri nun in unmittelbarer Nähe des Kantonsspitals. Am vergangenen Samstag luden die Verantwortlichen zum Tag der offenen Tür in die neuen Räumlichkeiten an der Spitalstrasse 1A ein. Präsident Adrian Zurfluh, Geschäftsführerin Rita Graf und der Vorstand des Vereins sowie der Chefarzt der Inneren Medizin des Kantonsspital Uri, Georg Mang, begrüssen die Tatsache, dass nun die interprofessionelle Vernetzung zwischen der Pneumologie und der Lungenliga noch enger ist. Patienten müssen nicht an zwei Orten Termine vereinbaren, sie können direkt vom verordnenden Lungenspezialist, der an einem Tag pro Woche aus dem Kantonsspital Luzern nach Altdorf kommt, zum Personal der Lungenliga respektive nur eine Haustür weiter gehen, um ihre Verordnung einzulösen.

Im Spital erhält der Patient die Diagnostik und die Verordnung, und in der Lungenliga findet die technische Umsetzung der Behandlung statt. Dabei arbeiten die beiden Sekretariate Hand in Hand. Das ist eine grosse Erleichterung für alle Beteiligten. «Darüber hinaus können auch die anderen Dienstleistungen wie Rauchstoppberatung oder betriebliches Gesundheitsmanagement im Spital besser positioniert werden und wir kommen näher zum One-Stop-Shop», freute sich Präsident Adrian Zurfluh.

Besucher informieren sich über Angebotsspektrum

Das Behandlungsspektrum deckt Erkrankungen der Lunge wie Asthma und die vor allem bei Kindern auftretende Pseudokrupp oder Bronchiolitis ab. Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, an der vor allem Raucher leiden und bei denen die Leistungsfähigkeit der Lunge viel extremer abnimmt als bei Nichtrauchern, hilft einzig und allein ein sofortiger Rauchstopp. Darin wird nicht nur der Patient unterstützt, sondern auch präventiv verhindert, dass die Lungenleistung weiter zurückgeht. «Die meisten Menschen haben die Assoziation, dass Raucher an Lungenkrebs oder Herzinfarkt erkranken. Dabei ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung viel häufiger», sagt Georg Mang. Raucher stellen prozentual die grösste Gruppe, die zur Behandlung kommt. Aber auch Vogelzüchter mit der sogenannten Vogelzüchterlunge oder Landwirte seien betroffen, wenn sie an der sogenannten Farmerlunge erkranken. Sie sind während ihrer täglichen Arbeit krankmachenden Staubarten ausgesetzt. Auch hier ist ein Stopp der Belastungsquelle die einzig wirksame Lösung.

Sauerstoffgeräte können gemietet werden

Bei Schlafapnoe, die Schlafaussetzer und damit akuten Sauerstoffmangel verursacht, erhalten die Betroffenen ein modernes Sauerstoffgerät, das vom Patienten gemietet wird. Die Kosten dafür sind in der Grundversicherung der Krankenkassen enthalten. Oft erzählen Patienten, dass sie sich wie neugeboren fühlen, wenn sie endlich wieder erholsamen Schlaf geniessen dürfen. Das bedeutet eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität. Das Gerät kann messen, ob die Maske getragen wird, ob sie nicht richtig auf dem Gesicht festsitzt, sie zeigt aber auch an, wie viele Atemaussetzer es in der Nacht gab und wie lange sie gedauert haben. Daraus lassen sich wieder Schlüsse über Verlauf und Vorgehensweise bei der Behandlung ziehen. Der Patient bringt seine Chipkarte mit, auf der die Daten automatisch vom Gerät gespeichert werden.

Behandelt wird auch die Lungenerkrankung Tuberkulose. Dabei muss überwacht und sichergestellt werden, dass die Behandlung, die über Monate dauert, konsequent durchgeführt wird.

Die Stellenprozente können erhöht werden

Die Lungenliga Uri sei in den neuen Räumlichkeiten an der Spitalstrasse nun auch besser vorbereitet für den personellen Ausbau, denn die momentan 120 Stellenprozente würden angesichts der steigenden Fallzahlen nicht mehr ausreichen, resümiert Präsident Adrian Zurfluh am Tag der offenen Tür.

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