notifications
Bildung

Künstliche Intelligenz beschäftigt auch in Uri die Lehrpersonen

Die Verwendung von Künstlicher Intelligenz schreitet immer weiter voran. Nun haben sich auch die Urner Lehrerinnen und Lehrer mit diesem hochaktuellen Thema befasst.
Dozent Alex Bürgisser referierte in Uri über Künstliche Intelligenz. 
Bild: Bild: Urs Hanhart (Flüelen, 13. 3. 2024)

Schon seit geraumer Zeit ist der Begriff «Künstliche Intelligenz», kurz KI, in aller Munde. In rasanter Geschwindigkeit kommen immer wieder neue, noch bessere KI-Tools auf den Markt. Diese Entwicklung geht auch an den Schulen nicht spurlos vorbei. Deshalb hat sich nun auch der Verband Lehrerinnen und Lehrer Uri (LUR) damit beschäftigt. Beim 15. LUR-Stufenanlass, der am 13. März in der Aula des Schulhauses Matte in Flüelen abgehalten wurde, stand das Thema «Künstliche Intelligenz und Zukunftsszenarien» im Zentrum.

Alex Bürgisser, Dozent an der Pädagogischen Hochschule Thurgau, hielt dazu ein längeres Referat. Anschliessend standen verschiedene Workshops auf dem Programm. LUR-Präsident Sepp Wipfli zeigte sich in seiner Begrüssung überwältigt vom zahlenmässigen Aufmarsch seiner Kolleginnen und Kollegen. «Seit ich den Verband präsidiere, war der Andrang bei einem Stufenanlass noch nie so gross. KI ist offensichtlich ein Thema, das viele interessiert», meinte er.

Bürgisser lancierte seinen Vortrag mit einem kleinen selbst, beziehungsweise mithilfe von KI kreierten Filmchen. Darin hiess eine Avatarin – vor einem Dampfschiff mit Namen Flüelen und einer gewaltigen, deutlich von der Realität abweichenden Bergwelt rund um den Urnersee – die Teilnehmenden willkommen. Dass es sich um eine künstliche Inszenierung handelte, war schnell zu erkennen. Zur Herstellung dieses Fake-Videos benötigte der Referent nach eigenen Angaben nur drei Minuten. Bürgisser führte die Lehrpersonen in die Grundlagen der KI-Thematik ein. Dabei ging es insbesondere um das sogenannte maschinelle Lernen, damit sie KI-Tools besser einordnen können. Daneben befasste er sich auch mit der gesellschaftlichen Perspektive und zeigte auf, was KI für Möglichkeiten bietet.

Schüler brauchen Konzeptwissen

Einleitend wies er darauf hin, dass er persönlich die Bezeichnung «Künstliche Intelligenz» problematisch findet. «Einerseits ist sie schlecht definiert. Ein Vergleich mit der menschlichen Intelligenz macht absolut keinen Sinn, Maschinen-Intelligenz ist etwas ganz Anderes», begründet er. «Schülerinnen und Schüler brauchen Konzeptwissen. An diesem Punkt müssen wir in den nächsten Jahren ansetzen. Man sollte lernen zu verstehen, was die Maschine macht.»

Damit ein Computer fähig werde, selbstständig Entscheidungen zu treffen, brauche er Trainingsdaten. «Wir sind die intelligenten Wesen, die diese Daten zur Verfügung stellen», so der Referent. Wer die Funktionsweise des maschinellen Lernens begreife, habe bessere Möglichkeiten, Deep Fakes zu erkennen.

KI-Technologie frisst Strom

Bürgisser sieht in der KI Chancen, aber auch Herausforderungen. «Man sollte zuerst immer selber nachdenken, dann KI-Tools nutzen und zum Schluss nach Fertigstellung des Produkts wieder selber nachdenken», betonte er. Es gelte, die KI gezielt als Werkzeug einzusetzen, beispielsweise bei der Individualisierung von Lerntechniken. «Wir sollten immer genau hinschauen und verstehen, wie KI funktioniert und die Ergebnisse interpretieren», erklärte Bürgisser und fügte an: «Unsere Kompetenzen sollten wir dort einsetzen, wo die Maschine nicht so schnell übernehmen kann.»

Darüber hinaus riet er den Lehrpersonen, sich darüber zu informieren, wie man in Zusammenhang mit ChatGTP gut promptet. Das lohne sich sehr. Zudem machte er darauf aufmerksam, dass die KI-Technologie je nach Verwendungsart sehr viel Strom verbrauche. Auch deshalb mache ein gezielter Einsatz noch mehr Sinn.

Kommentare (0)