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Zug

Kulinarisch und gesund um die Welt reisen – mit Hilfe des veganen Kochbuchs der Zugerin Debora Döhrbeck

Über 50 Länder hat Foodbloggerin Debora Döhrbeck bisher bereist und dabei mitgenommen, was ihr besonders zusagt: lokale Rezepte. Diese hat sie nun in einem veganen Kochbuch gebündelt.
Die Zuger Foodbloggerin Debora Döhrbeck veröffentlicht ein Kochbuch mit veganen Rezepten aus aller Welt. (Bild: Maria Schmid (Zug, 14. Dezember 2020))

Carmen Rogenmoser

Der Leidenschaft folgen, allerdings mit einem konkreten langfristigen Plan im Hinterkopf: Debora Döhrbeck geht zielstrebig durchs Leben. Nach Jahren des Rezepte-Sammelns hält sie nun ihr erstes eigenes Kochbuch in den Händen. «Lieblingsrezepte aus aller Welt - Entfessle deine vegane Kreativität» lautet der Titel des Werks, das 64 Rezepte umfasst. Damit wird der Inhalt auf den ersten Blick erkennbar. Das Layout des Buches ist simpel gehalten, genau wie die Rezepte. Es handelt sich grösstenteils um schnell zubereitete Alltagskost. «Viele Rezepte sind in unter 30 Minuten zubereitet und es braucht keine ausgefallenen Zutaten», sagt die Autorin.

Die Inspiration holte sich die 29-jährige studierte Psychologin tatsächlich aus der ganzen Welt. Seit acht Jahren reist sie leidenschaftlich gerne und intensiv. Dreieinhalb Jahre war sie an einem Stück unterwegs und hat insgesamt über 50 Länder besucht. «Geplant waren eigentlich acht Monate, aber es wurde immer länger und länger», sagt Döhrbeck. Übernachtet hat sie in der Regel auf den Sofas und in den Gästezimmern der lokalen Bevölkerung - als sogenannte Couchsurferin. Dabei hat sie nicht nur ihre Gastgeber und deren Eigenheiten besser kennen gelernt, sondern auch das jeweils typische Essen. «In den Familien kommt man dem wirklich traditionellen Essen viel näher als in Restaurants», findet sie. Um sich zu revanchieren und für den Aufenthalt zu danken, habe sie dann umgekehrt auch für die Familien gekocht.

«Durch das gemeinsame Kochen habe ich sehr viel gelernt. Für mich war es ein riesiges Privileg, so viele Orte besuchen zu können und so viel auszuprobieren.»

Dieses Wissen ist in ihrem Kochbuch gebündelt. Die Idee, ein eigenes Rezeptbuch zu machen, existierte aber viel länger. Bereits im Gymnasium habe sie gewusst, dass sie das einmal umsetzen wolle, so Döhrbeck. Schon als Jugendliche habe sie leidenschaftlich gerne gekocht - und anhand der Feedbacks, auch aufgrund ihres Foodblogs, gemerkt, dass sie das gut kann.

Seit sie neun Jahre alt ist, verzichtet sie auf Fleisch, seit fünf Jahren ernährt sie sich vegan. Das war ein Thema, das bei ihren Reisen für viel Gesprächsstoff sorgte. Nicht überall ist Veganismus etwas Alltägliches, geschweige denn überhaupt bekannt. «Die Einheimischen haben sehr offen darauf reagiert und sich viele Gedanken gemacht, welche ihrer traditionellen Gerichte vegan sind.» Fast überall habe sich etwas finden lassen. Diese Rezepte hat Debora Döhrbeck gesammelt.

Kein Vermissen, kein Verzicht

So kam eines zum anderen und die Idee für ein Kochbuch mit veganen Rezepten war geboren. «Mir ist es wichtig, einfache Rezepte zu kreieren, bei denen die Leser und ihre Gäste nicht einmal merken, dass sie vegan sind», sagt sie. «Man soll nicht das Gefühl haben, etwas zu vermissen, auf etwas zu verzichten», führt sie aus. Zudem sind die Rezepte variabel.

«Im Vordergrund steht, dass jeder mit Essen kreativ sein kann, dass neue Kombinationen entstehen.»

Seit März ist die Bernerin zurück in der Schweiz, Anfang Sommer zusammen mit ihrem Verlobten nach Zug gezogen. Die Zeit seither hat sie genutzt, um ihr Werk fertigzustellen. Dabei hat sie alles in Eigenregie gemacht: von der Auswahl der Rezepte über die erklärenden Texte, etwa zum Thema Ernährung allgemein oder Veganismus, bis zu den Bildern. Vertrieben wird das Buch über die Online-Plattform Amazon. Aber auch andere Geschäftsideen hat sie weiterentwickelt. Seit rund drei Monaten bietet sie gemeinsam mit einer Kollegin, die Yoga-Lehrerin ist, sogenannte Retreats an - mehrtägige Kurse zur Entspannung und Erholung. Döhrbeck ist für die Ernährung zuständig. Gleichzeitig baut sie ein eigenes Catering-Unternehmen auf.

Die junge Unternehmerin hat noch viel vor

Ihr grosser Traum, der all ihre Fähigkeiten und Lebensansichten vereint, ist es aber, eine Art Öko-Retreat-Zentrum aufzubauen. «Ich weiss noch nicht genau wo, wann und wie, aber ich sehe die Vision schon ganz genau vor mir», führt sie aus und steckt einen mit ihrer Begeisterung gleich an. «Die Teilnehmer sollen die Möglichkeit haben, herunterzukommen, ihren Lebensstil zu verändern, und damit auch ihre Lust, wenn sie das denn wollen», erklärt die 29-Jährige. Bereits während des Psychologiestudiums, das sie 2016 abgeschlossen hat, sei ihr bewusst geworden, wie stark Stress unseren Körper beeinflusst und wie wichtig eine ausgewogene, gesunde Ernährung sei. Um ihren Erfahrungen, ihrem Wissen einen offiziellen Rahmen zu geben, macht sie gegenwärtig eine Ausbildung zur ganzheitlichen Gesundheitsberaterin.

Weitere Infos zu Debora Döhrbeck gibt es hier.

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