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Luzern

Krienser Einwohnerrat gibt grünes Licht für die Pilatus-Arena

Der Bebauungsplan und die Teilzonenplanänderung für die Sporthalle inklusive zweier Hochhäuser sind am Donnerstag deutlich bewilligt worden. Das Referendum ist damit vom Tisch.
Auf diesem derzeit brach liegenden Areal neben der Überbauung sowie dem Bahnhof Mattenhof soll die Pilatus-Arena entstehen. (Bild: Pius Amrein (Kriens, 25. Juni 2020))
(Visualisierung: Büro Raumgleiter)

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Der Entscheid war eindeutig: Mit 25 Ja- zu einer Nein-Stimme bei zwei Enthaltungen hat der Krienser Einwohnerrat am Donnerstag den Bebauungsplan sowie die Teilzonenplanänderung für die Pilatus-Arena in zweiter Lesung bewilligt. Auch die dem Projekt am ehesten kritisch gegenüberstehenden Fraktionen – Grüne/GLP und SP – sagten grossmehrheitlich Ja. Die Grünen verzichteten denn auch auf die Ergreifung eines parlamentarischen Referendums, das im Vorfeld noch im Raum gestanden hatte. Damit hat das Projekt sämtliche politischen Hürden genommen – ausser es kommt aus der Bevölkerung noch ein Referendum zu Stande, was aber unwahrscheinlich ist.

Auf besonderes Lob stiessen im Einwohnerrat die Verbesserungen im Vergleich zur ersten Lesung. So leisten die Investoren eine Mehrwertabgabe von 5,7 statt 2 Millionen Franken und realisieren mehr Veloabstellplätze. Zudem konnte der Krienser Stadtrat klarere Aussagen machen zur neuen Spiel- und Freizeitanlage im Gebiet, die als Kompensation zur dichten Überbauung vorgesehen ist. Mit der Stadt Luzern ist eine entsprechende Absichtserklärung zu Stande gekommen. Luzern ist Eigentümerin des Grundstücks Grabenhof, auf dem die Anlage realisiert werden soll.

Quartierraum ist denkbar

In der Detailberatung wurden noch kleinere Änderungen vorgenommen. So ist aufgrund eines Antrags der SP ein Quartierraum in den Sonderbauvorschriften als mögliche Nutzung festgehalten. «Das bedeutet noch keine Verpflichtung für die Investoren, letztlich muss bei der Bevölkerung auch das Bedürfnis vorhanden sein», sagte Cla Büchi (SP). Überwiesen wurde auch ein Bemerkungsantrag der FDP für die Prüfung eines alternativen Standorts für die Spiel- und Freizeitanlage. Dies, weil auf dem Grabenhof gemäss Schulraumplanung längerfristig auch ein Schulhaus denkbar ist.

Erfolg hatten auch die Grünen mit einem Bemerkungsantrag. So soll der Stadtrat den Einwohnerrat bei der Erteilung der Baubewilligung darüber informieren, wie es um die geplanten Nutzungen mit Publikumsbezug steht – vorgesehen ist etwa ein Gastrobetrieb. Abgelehnt wurde dagegen ein Antrag der Grünen für eine öffentliche Nutzung der Dachterrasse auf einem der beiden Hochhäuser.

Wohnungen zur Querfinanzierung der Halle

Geplant ist auf dem derzeit brach liegenden Areal im Mattenhof eine Sporthalle mit Platz für 4000 Zuschauer. Zur Querfinanzierung der Halle sind zwei Hochhäuser mit einer Höhe von 110 und 50 Metern mit total 415 Miet- und Eigentumswohnungen und Gewerberäumen vorgesehen. So soll die Überbauung aussehen:

Initiiert wurde die Pilatus-Arena vom HC Kriens-Luzern sowie von der Eberli Sarnen AG. Weitere Investoren sind die Halter AG Zürich und die Helvetia Versicherungen. Gerechnet wird mit Gesamtkosten von rund 200 Millionen Franken, davon 39 Millionen für die Halle.

Die Investoren zeigten sich am Donnerstag erfreut über den Entscheid des Einwohnerrats, wie sie mitteilten. Zur höheren Mehrwertabgabe schrieben sie, dass diese nur möglich sei, weil für die Eigentumswohnungen «ein noch attraktiveres Konzept erarbeitet wurde». Dazu gehörten beispielsweise Coworking-Spaces, Lieferungen aus dem Restaurant oder ein gemeinsamer Wellness- und Sportbereich. «Das rechtfertigt einen etwas höheren Preis», wird Toni Bucher, Verwaltungsratspräsident der Pilatus-Arena AG, zitiert.

Die Zeit drängt

Nun sei man darauf angewiesen, dass der Bau der Arena 2021 gestartet werden kann: «Jede weitere Verzögerung würde die Kosten für das Projekt weiter erhöhen», so Bucher. Auch die Sportvereine seien «dringend darauf angewiesen, die Halle möglichst rasch benutzen zu können», heisst es in der Mitteilung. So genügten die aktuell durch den HCK genutzten Hallen den Anforderungen der Europäischen Handball Federation nicht.

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