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Abfallentsorgung

Kriens will mit «Wurfkübeln» gegen Littering kämpfen

Die Stadt testet derzeit einen speziellen Abfalleimer mit schrägem Deckel – er soll mit einem spielerischen Ansatz statt Drohungen für eine sauberere Umgebung sorgen.

«Mach den Wurf deines Lebens!» Dieser Satz ist auf einem gelben, ungewöhnlichen Abfalleimer zu lesen, der seit Montag am Veloweg bei der Krienser Langmatt steht. Über dem sogenannten «Wurfkübel» wurde vom Werkunterhalt der Stadt Kriens ein schräger Deckel montiert. Sinn und Zweck des Konstrukts ist es, dass Velofahrerinnen und Fussgänger ihren Abfall im Vorbeigehen respektive -fahren entsorgen können, heisst es in einer Mitteilung der Stadt.

Der «Test-Wurfkübel» steht seit Montag am Veloweg bei der Krienser Langmatt.
Bild: Bild: PD/Stadt Kriens

Erfahrungen in anderen Städten hätten gezeigt, dass mit solchen Anlagen das Ausmass des Litterings deutlich zurückgehe. Der Wurfkübel wird abwechslungsweise an verschiedenen Orten aufgestellt, wo sich mobile Restaurationsbetriebe, Take-aways oder Tankstellenshops in der Nähe befinden, etwa bei den Velowegen beim Pilatusmarkt und beim Freigleis. In Abklärung ist noch der Standort beim Veloweg Langsägestrasse.

Jüngere Menschen als Zielgruppe

Mit dem spielerischen Ansatz wolle man bewusst auch jüngere Zielgruppen ansprechen, heisst es in der Mitteilung. Demgegenüber könnten «Verbote unter Androhung von Bussen nur mit sehr viel Ressourcen richtig umgesetzt werden». Der Wurfkübel sei nicht spezifisch auf Velofahrerinnen und Velofahrer zugeschnitten, schreibt der Krienser Informationsbeauftragte Benedikt Anderes auf Anfrage. Allerdings befänden sich Abfälle von Take-aways oft entlang von Fuss- und Velowegen.

Die Öffnung des Wurfkübels ist grösser als bei normalen öffentlichen Abfalleimern. Die Gefahr, dass Private ihren Abfall hier entsorgen, sei in der Chancen/Risiken-Beurteilung erkannt worden, führt Anderes aus. «Wir wollen den Versuch aber nicht daran scheitern lassen.» Das sei eine der Fragen, die man jetzt klären wolle.

Fragen bei der Verkehrssicherheit

Die Inspiration für den Wurfkübel komme unter anderem aus den Niederlanden. Schweizer Städte, die solche nutzen, seien der Stadt Kriens nicht bekannt, schreibt Anderes. Man habe das aber auch nicht detailliert abgeklärt. Der jetzige Wurfkübel ist Marke Eigenbau. Laut Anderes sind solche Eimer neben den Niederlanden auch in Frankreich oder Dänemark im Einsatz – und würden dort auch serienmässig produziert.

Der Feldversuch wird Ende Sommer ausgewertet. Bei einem positiven Resultat könnte sich das Konzept auch in anderen K5-Gemeinden (Ebikon, Emmen, Horw, Kriens und Luzern) anbieten. Zumindest die Stadt Luzern ist nicht abgeneigt. Matthias Bättig vom Stadtluzerner Strasseninspektorat schreibt auf Anfrage, es sei zwar derzeit nicht geplant, solche Wurfkübel aufzustellen. Allerdings hält er fest: «Bei einem positiven Fazit können wir uns durchaus vorstellen, die Idee auch für Luzern zu prüfen.» Ein wichtiger Aspekt, der dabei sicherlich gut geklärt werden müsse, sei die Verkehrssicherheit.

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