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Luzern

Kriens erwägt nun auch eine Unterführung als Ersatz für die Bahnübergänge

Bisher prüfte die Stadt Kriens eine Passerelle für den Fall, dass die Bahnübergänge im Grenzgebiet zu Horw aufgehoben werden. Nun kommt eine neue Variante ins Spiel. Derweil baut die Zentralbahn schon mal einen provisorischen Übergang.
Der Bahnübergang Krienserstrasse/Horwerstrasse. Hier entsteht demnächst eine provisorische Passerelle. (Bild: Pius Amrein, Kriens, 22. Februar 2018)

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Vom 18. März bis am 14. April wird die Zentralbahn-Strecke zwischen Luzern und Alpnachstad komplett gesperrt. In dieser Zeit werden gleich mehrere Bauprojekte umgesetzt: Ausbau der Haltestelle Kriens Mattenhof sowie des Bahnhofs Horw, Bau der Personenunterführung Wegmatt Horw, Doppelspurausbau in Hergiswil und im Tunnel Lopper 1 sowie kleinere Arbeiten.

Eigentlich hätten dann auch die Bahnübergänge zwischen Kriens und Horw an der Krienser-/Horwerstrasse und der Wegmattstrasse zurückgebaut werden sollen. Das Bundesamt für Verkehr hat das Vorhaben bewilligt, doch die Umsetzung ist wegen Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht nicht möglich (wir berichteten).

Weitere Machbarkeitsstudie in Planung

Zu den Beschwerdeführern gehört der Krienser Stadtrat. Er wappnet sich aber auch für eine allfällige Schliessung der Übergänge. Bisher bekannt waren Pläne für eine Passerelle an der Krienser-/Horwerstrasse. Eine Machbarkeitsstudie, finanziert von der Stadt Kriens und der Zentralbahn, wurde bereits durchgeführt. Nun holt der Stadtrat Offerten für eine weitere Machbarkeitsstudie für eine Personen- und Velounterführung ein. Das gibt Bauvorsteher Matthias Senn (FDP) auf Anfrage unserer Zeitung bekannt. Ob die Zentralbahn sich daran beteiligt, ist offen. Eine Unterführung wäre besonders für Velofahrer komfortabler, würde aber mehr kosten.

Übrigens können die Anwohner schon bald eine provisorische Passerelle testen. Die Zentralbahn wird eine solche an der Krienser-/Horwerstrasse errichten. Dies, weil die beiden Bahnübergänge im Verlauf der Totalsperre ausser Betrieb genommen werden – bis das Gerichtsurteil vorliegt. Die geplante Unterführung Wegmatt in Horw wiederum wird frühestens im Herbst eröffnet. Darum wird das Provisorium als Ersatz bis am 23. März in Betrieb genommen. Bis dahin bleiben die Bahnübergänge in Betrieb. Die Anwohner wurden entsprechend informiert. Auf dieser Karte sehen Sie die Standorte der Übergänge:

Die Wiederinbetriebnahme der Übergänge nach der Totalsperre sei aus technischen Gründen nicht möglich. «Die Übergänge werden wie der ganze Streckenabschnitt vom Stellwerk Horw aus gesteuert. Dieses wird im Rahmen der Arbeiten am dortigen Bahnhof jedoch erneuert», sagt Gunthard Orglmeister, Leiter Infrastruktur bei der Zentralbahn. «Im neuen Stellwerk sind die beiden Übergänge nicht mehr eingeplant, weil wir davon ausgegangen sind, dass diese aufgehoben werden können.» Falls das Bundesverwaltungsgericht anders entscheidet, müsste die Zentralbahn das Stellwerk für rund 350'000 Franken aufrüsten.

Die provisorische Passerelle kostet rund 50'000 Franken. Sie wird an der Krienser-/Horwerstrasse errichtet, weil dort mehr Platz vorhanden ist als an der Wegmattstrasse – obwohl letztgenannter Übergang häufiger frequentiert wird. Das Provisorium zu einem dauerhaften Bau aufzurüsten, ist gemäss Orglmeister nicht möglich. «Beim Provisorium handelt es sich lediglich um einen Gerüstbau.»

Gibt es Erkenntnisse aus dem Provisorium?

Allenfalls könne man aber Rückschlüsse ziehen auf die Akzeptanz des Übergangs in der Anwohnerschaft. So will die Stadt Kriens beobachten, wie stark dieser genutzt wird. «Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Passerelle aus Gerüstelementen deutlich weniger Komfort bietet als eine definitive Passerelle», so Matthias Senn. Die provisorische Brücke liege etwa 10 Meter über den Schienen statt 6, sei weniger breit und verfüge nicht über einen Lift.

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