notifications
Luzern

Kommt die Pilatus-Arena in Kriens vors Volk? Die Stimmen aus den Parteien

Die Krienser Parteien stehen dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber – dennoch ist ein Referendum möglich. Wir haben die Stimmen aus den Parteien zur Pilatus-Arena.
So könnte die Überbauung mit zwei Hochhäusern und Sporthalle aussehen. (Visualisierung: PD)

Stefan Dähler

Am Donnerstag gilt es ernst für die Pilatus-Arena. Dann entscheidet der Krienser Einwohnerrat in zweiter Lesung über den Bebauungsplan und die Teilzonenplanänderung für die Sporthalle und die als Mantelnutzung geplanten Hochhäuser mit 50 und 110 Metern.

Am skeptischsten stehen dem Projekt die Grünen gegenüber – sie haben an der ersten Lesung auch die Möglichkeit eines parlamentarischen Referendums erwähnt. «Das Projekt hat sich seither positiv entwickelt», sagt Fraktionschef Raoul Niederberger. So seien Forderungen des Parlaments wie eine höhere Mehrwertabgabe durch die Investoren oder mehr Veloabstellplätze berücksichtigt worden.

Entscheid hängt vom Verlauf der Debatte ab

Ob die Grünen nun ein parlamentarisches Referendum beantragen werden, ist laut Niederberger noch offen. «Es kommt darauf an, wie sich die Debatte entwickelt.» Wichtig seien weitere Verbesserungen zur Sicherung der Aufenthaltsqualität im Gebiet. Die Grünen haben etwa einen Antrag für eine öffentliche Dachnutzung eingereicht. «Unsere Zustimmung hängt aber nicht zwingend davon ab, ob diese Forderung durchkommt.» Weiter gibt es einen Antrag der SP, der fordert, dass in den Sonderbauvorschriften die Schaffung eines Raums für die Quartierbevölkerung als Möglichkeit erwähnt wird.

Für ein parlamentarisches Referendum sind 10 Unterschriften nötig, die Grüne-GLP-Fraktion hat fünf Mitglieder, würde dafür also noch Unterstützung aus anderen Fraktionen benötigen.

Skepsis wegen Wohnungen

Das dürfte schwierig werden. Die SP wird sich für die Pilatus-Arena aussprechen, wie Fraktionschef Cla Büchi sagt. Zwar gebe es in der Fraktion gewisse Bedenken wegen der Mantelnutzung, die 415 neue Wohnungen vorsieht. «Doch die Investoren sind dem Einwohnerrat stark entgegengekommen, darum sehen wir von der Ergreifung eines Referendums ab.» Grundsätzlich wäre die Legitimation über eine Volksabstimmung für ein Projekt dieses Ausmasses angebracht und würde auch den Investoren helfen, so Büchi. Darum sei auch möglich, dass einzelne Fraktionsmitglieder ein von den Grünen lanciertes Referendum unterzeichnen würden. Die SP-Fraktion hat fünf Mitglieder.

SVP-Fraktionschef Räto Camenisch sagt: «Aus unserer Sicht kann man das Geschäft durchwinken. Die Investoren sind auf unsere Forderungen eingegangen, es ist ein gutes Verhandlungsergebnis.» Dass einzelne Fraktionsmitglieder ein allfälliges parlamentarisches Referendum unterzeichnen würden, sei ihm nicht bekannt. Die Fraktion sei aber sicher für das Projekt.

Keine Unterstützung für ein Referendum bei CVP und FDP

Die CVP-JCVP-Fraktion wird dem Bebauungsplan und der Teilzonenplanänderung zustimmen. «Wir haben schon in der ersten Lesung betont, dass die Pilatus-Arena ein Projekt mit Ausstrahlung über die Region hinaus ist», sagt dazu Fraktionschef Andreas Vonesch. «Auf die zweite Lesung hin haben die Investoren ihre Hausaufgaben gemacht, damit sind wir zufrieden.»

Auch die FDP wird zustimmen. «Wichtig war uns, dass die von uns geforderte höhere Mehrwertabgabe nochmals verhandelt wurde und die Stadt mehr Geld erhält», sagt Fraktionschef Beat Tanner. Einen Bemerkungsantrag wird die Fraktion aber noch zur Freizeitanlage im Grabenhof einreichen, die als Kompensation zur Pilatus-Arena realisiert werden soll. «Das Areal ist in der Schulraumplanung als möglicher Schulhausstandort vermerkt, daher soll nochmals geprüft werden, ob man die Freizeitanlage auch anderswo realisieren kann, sodass diese zu Fuss und mit dem Velo sicherer erreicht werden kann», so Tanner weiter. Die FDP schlägt das EWL-Areal vor, an das bereits die Skateranlage im Schlund angrenzt.

Kein Widerstand gegen Cars beim Südpol

Verknüpft mit diesen Plänen ist auch noch ein anderes Projekt: Die Stadt Luzern will auf der Rösslimatte gegenüber dem Südpol in Kriens ein temporäres Carparking errichten. Im Gegenzug ist die Stadt Luzern bereit, die sich in deren Eigentum befindenden Areale Grabenhof und Hinterschlund im Sinne der Stadt Kriens zu entwickeln. Die FDP hat früher ein Carparking in Kriens auf dem Hinterschlund erfolgreich bekämpft. Mit einem Parking beim Südpol könne man nun leben, sagt Einwohnerrat Daniel Rösch: «Es ist zeitlich klar befristet. Wir werden in einem Antrag aber ein Parkleitsystem fordern, damit keine Cars mehr dorthin fahren, wenn die Anlage voll ist.»

Kommentare (0)