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Obwalden

Karl Vogler: «Ich möchte meine Geissen züchten»

Der Entscheid, als Nationalrat nicht mehr anzutreten, sei ihm nicht leicht gefallen, aber es sei der richtige Zeitpunkt, das nun zu kommunizieren, sagt Vogler.
Nationalrat Karl Vogler beim Staatsakt 600 Jahre Bruder Klaus . (Bild: Romano Cuonz (Sarnen, 30. April 2017))

Franziska Herger

Am Rande des Parteitags der CSP Obwalden nahm Nationalrat Karl Vogler Stellung zu seiner Ankündigung, 2019 nicht erneut für die grosse Kammer zu kandidieren.Karl Vogler, war es ein schwerer Entscheid, nicht mehr anzutreten? Der Entscheid ist mir nicht leicht gefallen, denn ich politisiere sehr gerne, bin in wichtigen Kommissionen und konnte verschiedenste Vorlagen mitprägen. Ich konnte etwas bewirken, konnte uns als kleinen Kanton einbringen. Als einziger Vertreter eines Kantons hat man eine besondere Verantwortung, das muss man sich wohl überlegen. Es gab auch keinen speziellen Auslöser, ich habe völlig rational abgewogen. Dass Obwalden nach zwei Jahren extra Wahlen abhalten muss, wollte ich nicht. Darum habe ich mich entschlossen, mit 63 zurückzutreten. Sie sind seit nunmehr sieben Jahren Nationalrat. Spielte eine gewisse Amtsmüdigkeit eine Rolle?Nein, die Lust zum Politisieren ist mir überhaupt nicht verloren gegangen. Aber ich möchte nach 65 noch mal etwas anderes machen. Ich möchte noch in der Landwirtschaft tätig sein, selber «buire» und meine Geissen züchten, das ist mir wichtig. Was wollen Sie in Ihrem letzten Jahr in der grossen Kammer beeinflussen oder abschliessen?Die Aktienrechtsreform werde ich sicher intensiv weiterverfolgen. Auch die Klimapolitik liegt mir am Herzen, das CO2-Gesetz, über das wir im Moment beraten, ist mir sehr wichtig. Auch etwa die Vereinheitlichung der Strafen im Strafrecht wird mir ein Herzensanliegen sein.Sehen Sie schon einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin. der oder die Ihnen geeignet erschiene, Obwalden in Bern zu vertreten?

Das liegt an den Parteien, sich darüber Gedanken zu machen. Wir werden sehen, man hat jetzt ja auch noch schön Zeit. Ich habe mir natürlich überlegt, wann ich meinen Entscheid bekannt gebe. Ich wurde in letzter Zeit immer wieder gefragt, ob ich mich noch mal zur Wahl stelle. Ich bin nicht einer, der gerne herumdruckst und nicht zu einem Entscheid steht. Er ist gefällt und jetzt wollte ich ihn kommunizieren, damit klare Verhältnisse herrschen.

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