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Zug

Auch der Kanton Zug, Brocki und Kirchen bieten Hilfe an

Kanton und Stadt Zug werden sich bei der Aufnahme geflüchteter Menschen aus der Ukraine grosszügig und hilfsbereit zeigen, wie Landammann Martin Pfister und Stadtpräsident Karl Kobelt erklären. Der Bedarf an Hilfe scheint vorhanden zu sein.

Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat kürzlich erklärt, die Schweiz werde sich grosszügig zeigen, was die Aufnahme Flüchtender aus der Ukraine betrifft. Diese Grosszügigkeit bestätigen auch Kanton und Stadt Zug. So erklärt der Zuger Landammann Martin Pfister: «Der Kanton Zug begrüsst diese Haltung und wird auch grosszügig und gastfreundlich sein.» Zugs Stadtpräsident Karl Kobelt ergänzt: «Die Stadt bietet Hand zu unkomplizierten und schnellen Lösungen.»

Das Angebot des Kantons wird laut Martin Pfister bereits nachgefragt. «Schon seit letzter Woche werden wir angefragt, teils von Verwandten und Bekannten ukrainischer Staatsbürger, teils von Rechtsanwälten.» Zur Zahl der Anfragen macht Pfister keine Angaben.

Fragen zur Einreise oder allfälligen Asylgesuchen müssten direkt ans Staatssekretariat für Migration gerichtet werden, erklärt der Landammann. «Geht es um die Regelung des Aufenthalts von schon im Kanton Zug sich aufhaltenden Ukrainerinnen oder Ukrainern, dann kann das Amt für Migration des Kantons Zug weiterhelfen», führt Pfister aus. Was die Unterbringung, Betreuung, medizinische Versorgung und Integration von Asylsuchenden und Geflüchteten betrifft, ist das kantonale Sozialamt zuständig.

Kein Visum für Personen aus der Ukraine nötig

«Personen aus der Ukraine brauchen kein Einreisevisum für den Schengenraum», sagt Martin Pfister. «Bis zu drei Monaten können sich Personen aus der Ukraine ohne Formalitäten in der Schweiz aufhalten. Es ist möglich, dass diese Dauer von der EU und vom Bundesrat verlängert wird.» Der Zuger Stadtpräsident Karl Kobelt geht davon aus, «dass aufgrund der grosszügigen Regelung des Bundes nun Flüchtende auch im Kanton Zug Aufnahme finden werden. Die Verteilung ist Sache des Kantons, die Stadt Zug bietet auch hierzu Hand».

9. März: Brockenhaus Zug spendet Tageseinnahmen

Auch die Freiwilligen des Brockenhauses Zug bieten Unterstützung für die hilfsbedürftige Bevölkerung in der Ukraine. «Nebst einer Sammelaktion von diversen Gebrauchsartikeln, die seit vergangenem Mittwoch im Gang ist, möchten wir die Bareinnahmen eines ganzen Verkaufstages für die Ukraine spenden», sagt Geschäftsleiterin Christine Langhans. Dieser «Ukraine-Brocki-Tag» ist der kommende Mittwoch, 9. März.

Gemeinsame Sammlung der Kirchen

Die Katholische Kirche Zug beteiligt sich an nationalen kirchlichen Hilfsaktionen, lanciert aber auch eine eigene kantonale Sammlung von Hilfsgütern, zusammen mit der Reformierten Kirche. Die Pfarreien beten für den Frieden in Form von Fürbitten in den Gottesdiensten und Veranstaltungen.

In der Kirche St. Michael findet am Freitag, 11. März um 19.30 Uhr ein Benefiz-Konzert (Gesang und instrumental) mit internationalen Kunstschaffenden statt. Die Kollekte geht an die Glückskette Schweiz.

Auch eine eigene, kantonale Hilfsaktion ist gemäss Markus Burri, Mitglied der Konferenz der Pastoralraumleitenden, im Gang. Sie erfolgt in Zusammenarbeit mit der Reformierten Kirche und unterstützt die Initiative der 23-jährigen schweizerisch-ukrainischen Doppelbürgerin Victoria Bucher, die seit elf Jahren in der Schweiz lebt. Mitglieder ihrer Familie sitzen in der Ukraine im Bunker oder sind auf der Flucht.

Mithilfe der Bevölkerung

Ab sofort bis Montag, 7. März, können beim Haus der Katholischen Kirche an der Landhausstrasse 15 in Baar täglich zwischen 9 und 17 Uhr folgende Hilfsgüter abgegeben werden (bitte keine Kleider und Spielsachen):

- Hygieneartikel: Seife, Windeln, Zahnbürsten, Zahnpasta, Tampons, Binden, Feuchttücher

- Lebensmittel: Müsli, Trockenfrüchte, Kaffee, Tee, Zucker, Riegel, Nüsse, Trinkwasser, Mehl, Babybrei, Babymilchpulver, nahrhafte Konserven

- Gesundheitsartikel: Erste-Hilfe-Sets, Verbands- und Desinfektionsmaterialien, sterile Binden, medizinische Handschuhe, Wundsalben, bakterientötende Pflaster, Schmerzmittel, Defibrillatoren

- Sonstiges: Schlafsäcke, Zelte, Taschenlampen, Touristenmatten, Power-Banks, Batterien, Kopfkissen, warme Decken. Die Hilfsgüter werden in einem Kovoi in die Ukraine transportiert.

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