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Asyl- und Flüchtlingswesen

Kanton Luzern plant Asylzentrum in Triengen

Der Kanton Luzern plant in Triengen eine Wohncontainersiedlung. Auf dem Steinbärenparkplatz soll ein Aufenthaltszentrum mit 80 Plätzen realisiert werden.
In Meggen gibt es bereits eine Containersiedlung für Geflüchtete.
Bild: Bild: Keystone (Meggen, 27. 2. 2023)

Vor kurzem musste der Luzerner Regierungsrat erneut die Notlage bei der Unterbringung von Asylbewerbern ausrufen.

«Um unseren Beitrag zur Solidarität und zur Bewältigung der Notlage zu leisten und als Gemeinde nicht erneut in die Lage zu kommen, bei einer weiteren Verschärfung der Situation Unterkunftsplätze für Asyl- und Schutzsuchende schaffen zu müssen, bietet der Gemeinderat Triengen dem Kanton Luzern Hand für die Wohncontainersiedlung», sagt die Trienger Sozialvorsteherin Claudia Schatzmann. Die Gemeinde stellt das Land auf dem Steinbärenparkplatz für die Umsetzung eines bereits ausgearbeiteten Projektes zur Verfügung und erhält für die vorgeleistete Planung und Landmiete eine Entschädigung, teilt der Kanton mit.

Betriebsstart im Herbst

Triengen hatte während der damals geltenden Gemeindezuweisung in den Jahren 2022/2023 ein Bauprojekt zur Unterbringung von Flüchtlingen initiiert. Da im Rahmen der damaligen Gemeindezuweisung die Gemeinden verpflichtet waren, dem Kanton Luzern bezugsbereiten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, hätte Triengen für den geplanten Containerbau rund 2,5 Millionen Franken zahlen müssen. Mit der Aufhebung der Gemeindezuweisung per Ende September 2023 wurde das Projekt vorläufig sistiert.

Die Realisierung sowie die Finanzierung der Wohncontainersiedlung wird vollständig durch den Kanton Luzern sichergestellt, so die kantonale Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) weiter. Der Gemeinderat habe das im Herbst 2023 eingereichte Baugesuch geprüft und für bewilligungsfähig eingestuft. Die Baubewilligung wurde erteilt. Das Aufenthaltszentrum soll voraussichtlich im Herbst 2024 durch den Kanton in Betrieb genommen werden.

Volksschule Triengen wird nicht zusätzlich belastet

Die geplante Wohncontainersiedlung bietet Platz für 80 Personen. Sie soll während fünf Jahren durch die DAF betrieben werden. Werden schulpflichtige Kinder einquartiert, stellen die Schulangebote Asyl der Dienststelle Volksschulbildung (DVS) den Unterricht sicher. Die Raumverhältnisse der Volksschule Triengen würden somit nicht zusätzlich belastet.

Die Unterkunft wird an Werktagen von 7 bis 22 Uhr und an Wochenenden sowie Feiertagen von 8 bis 17 Uhr betreut. Bei Bedarf kommen eine Nachtwache oder ein Sicherheitsdienst zum Einsatz. Zusätzlich wird eine Begleitgruppe gebildet, um das geordnete Nebeneinander von Bewohnenden und der Bevölkerung zu unterstützen.

«Dringend notwendige Zusatzplätze schaffen»

In Meggen wurde im Frühjahr 2023 ein Containerbau in gleicher Grösse als Aufenthaltszentrum in Betrieb genommen. «Der Betrieb in Meggen läuft reibungslos, weshalb wir das Zentrum Triengen gleich organisieren werden», sagt Silvia Bolliger, Leiterin der DAF. «Mit dem Projekt in Triengen können wir einen Teil der dringend notwendigen Zusatzplätze schaffen.» (zfo)

Am 30. April 2024 findet um 19.45 Uhr im Forum Triengen eine Informationsveranstaltung zum geplanten Aufenthaltszentrum statt. Die Einladungen zu dieser Veranstaltung werden an alle Haushaltungen der Gemeinde Triengen verschickt.

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