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Zug

In Zug soll es nach über 60 Jahren wieder einen «Hirschen» geben

Die Korporation Zug will das Gebiet an der Zeughausgasse umgestalten. Anstelle des Haus Zentrum soll ein einstiges, legendäres Lokal zurückkehren.
Das Modell zum Projekt der Korporation Zug ist im Stadthaus ausgestellt. Es zeigt die sechs geplanten Baukörper; Der grosse Neubau Hirschen (Haus A, links), rechts davon Haus B, dahinter mit weissem Balken Haus C, dahinter mit Shedhallendach der Neubau D, links davon der Gebäudekomplex E mit dem Anbau F Richtung Norden. (Bild: Maria Schmid, Zug, 31. Oktober 2019)

Laura Sibold

Derzeit liegen drei Baugesuche der Korporation Zug zum Ersatzneubau und Umbau Geissweid Hirschen in der Zeughausgasse auf. «Ziel ist es, die ursprüngliche Situation städtebaulich wiederherzustellen», erklärt der Korporationsschreiber Daniel Schwerzmann. Kernelement des Quartiers wird der neue «Hirschen», der das Haus Zentrum sowie den bestehenden Nebenbau Hirschen ersetzt.

Beide Gebäude sind sanierungsbedürftig, und besonders das Haus Zentrum mit seiner Beton- und Glasfassade passt nicht so recht in die Umgebung. Da will die Korporation Abhilfe schaffen: An der Zeughausgasse 9, wo bis 1959 das Hotel Hirschen stand, soll ein Neubau mit Restaurant, Saal und Wohnungen entstehen, der architektonisch an den «Hirschen» erinnert. In den bestehenden Nebenbauten sind Wohnungen und Räumlichkeiten fürs Gewerbe vorgesehen.

Von sechs Teilprojekten liegen derzeit drei auf

Bekanntlich hat die Korporation 2013 nebst dem Tauschgeschäft mit der Stadt eine weitere Liegenschafte von der Familie Luthiger erworben. Auf drei Parzellen mit einer Fläche von total knapp 2650 Quadratmetern will die Korporation das Quartier Geissweid umgestalten. Anfang 2017 entschied sich die Jury für das Projekt der Boltshauser Architekten aus Zürich, woraufhin die Korporationsversammlung einen Projektierungskredit von 2 Millionen Franken genehmigte. Die Gesamtkosten betragen ersten Schätzungen zufolge rund 23 Millionen Franken.

Das Projekt ist in sechs Teilprojekte unterteilt – drei Neubauten und drei Sanierungen –, davon liegen derzeit drei öffentlich auf. Demnach soll das Haus Luthiger an der Zeughausgasse 9a, hinter dem Haus Zentrum, saniert und von einem Lagergebäude in ein Wohnhaus mit Laden umgebaut werden (Haus E, siehe Modell). Geplant sind laut Baugesuchsunterlagen drei 3?-Zimmer- und zwei 2?-Zimmerwohnungen. Darüber hinaus soll eine Autoeinstellhalle entstehen. Der Holzschopf neben dem Haus Luthiger soll abgerissen werden. Dafür soll ans Luthigerhaus ein Neubau-Mehrfamilienhaus mit drei 3?-Zimmerwohnungen angebaut werden (Haus F).

Es dürfte Einsprachen geben

Der unter Schutz stehende Schopf neben dem heutigen Haus Zentrum soll zerlegt und wiederaufgebaut sowie vom Magazingebäude zum Gemeinschaftshaus mit Mehrzweckräumen und Spielzimmer werden (Haus C). Während das Luthigerhaus bereits unter Denkmalschutz steht, ist für das Gebäude an der Zeughausgasse 11 (Haus B) ein Antrag für Unterschutzstellung hängig. Man habe die Denkmalpflege schon früh in die Planung einbezogen, betont Korporationsschreiber Schwerzmann. So seien zwei Jurymitglieder Denkmalpfleger. Die Einsprachefrist für die drei aufliegenden Baugesuche ist bis und mit 13. November. Geplanter Baubeginn ist im Juli 2020. Bei einem Projekt solcher Grössenordnung in der Altstadt dürfte mit Einsprachen zu rechnen sein.

Noch pendent sind die Baugesuche für den Neubau D und die Sanierung des Hauses B. Laut Schwerzmann sind noch Abklärungen nötig. Im Haus D ist neben Wohnungen auch eine Schule oder Kita denkbar. «Wir sind im Gespräch mit dem derzeitigen Mieter der Liegenschaft Luthiger, der Schule Moosbachhof», sagt der Korporationsschreiber. Im Haus B suche man eine Lösung mit dem bisherigen Mieter, einem Schuhmacher.

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