In der Stadt Luzern soll die heutige Zahl von Poststellen und Postagenturen nicht sinken. Der Stadtrat fordert deswegen, dass in dicht besiedelten Gebieten es nicht pro 15'000 Einwohner oder Beschäftige, sondern pro 10'000 Personen einen bedienten Zugangspunkt zu Postdienstleistungen geben solle.
Die Stadtregierung hat diese Forderung in ihrer Vernehmlassungsantwort zur Revision der Postverordnung festgehalten. Der Bundesrat hat diverse Änderungen der Postverordnung vorgenommen und diese in die Vernehmlassung geschickt; dies aufgrund politischer Vorstösse im Parlament.
Die Stellungnahme des Luzerner Stadtrats wurde an den Städteverband geschickt, der dann die Haltung der Städte gegenüber dem Bund vertritt.
Weiterer Abbau befürchtet
Heute gibt es auf dem Luzerner Stadtgebiet sechs Poststellen und sechs Postagenturen. Würde der Vorschlag des Bundesrates umgesetzt, also pro 15'000 Einwohner oder Beschäftigte, würde Luzern rechnerisch noch sechs bediente Zugangspunkte zustehen, schreibt der Stadtrat in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Das wäre also die Hälfte des heutigen Angebots.
Der Stadtrat will aber die Gesamtzahl der Poststellen und Postagenturen in Luzern sichern. Die heutige Versorgung mit bedienten Poststellen in Luzern und den Agglomerationsgemeinden könne als genügend taxiert werden, schreibt er. Die Vorgabe in der Postverordnung müsse sich deswegen an der heutigen Versorgung orientieren. Festhalten will die Stadtregierung am direkten Dialog mit den Postverantwortlichen.
Begrüsst wird, dass die Post verpflichtet werden soll, die Dienstleistungsqualität und das Angebot der Agenturen jenen einer Poststelle anzugleichen und die «sorgsame Schulung» des Verkaufspersonals bei den Agenturen, die ja teilweise in Läden angesiedelt sind.
Die Schliessungen von Poststellen hatten in Luzern und in der ganzen Zentralschweiz für Unmut gesorgt (siehe Berichte unten). (sda/mbe)