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Luzern

Unbekannter lässt 120 Goldbarren im Zug liegen: Nun stellt die Staatsanwaltschaft die Suche nach dem Besitzer ein

Nach knapp drei Jahren beendet die Staatsanwaltschaft Luzern die Suche nach dem Eigentümer der 120 Goldbarren, die im Oktober 2019 in einem Zug entdeckt wurden. Der rund 200'000 Franken schwere Fund wird nun dem ursprünglichen Empfänger des Pakets übergeben.
Die Suche nach dem Eigentümer der 120 Goldbarren, die in einem Zug liegen gelassen wurden, wurde eingestellt.
Bild: Bild: Keystone

Die spektakuläre Geschichte um den unglaublichen Fund von 120 Goldbarren im Oktober 2019 findet vorerst ein Ende. Nachdem die Staatsanwaltschaft Luzern fast drei Jahre lang nach dem Eigentümer des Goldes gesucht hatte, der dieses in einem Zug liegen gelassenen hatte, stellt sie die Untersuchung nun ein.

Der Eigentümer der Goldbarren habe trotz umfassenden Abklärungen nicht eruiert werden können, teilt die Staatsanwaltschaft mit. «Den Eigentümer mittels der Seriennummer des Goldes ausfindig zu machen, war leider auch nach ausführlichen Abklärungen mit Schweizer Banken nicht möglich», erklärt der Kommunikationsverantwortliche, Simon Kopp.

Angebliche Eigentümer meldeten sich

Einen Zusammenhang mit einem möglichen Vermögensdelikt habe man ebenfalls nicht ermitteln können: «Wir haben abgeklärt, ob bei den Polizeikorps ein Golddiebstahl oder Raub registriert wurde. Den Fund haben wir auch national ausgeschrieben.» Es sei davon auszugehen, dass ein solcher Diebstahl gemeldet worden wäre. «Wir haben keinerlei Kenntnis, dass irgendwo Gold fehlt oder gestohlen wurde.»

«Auch eine Ausschreibung im Kantonsblatt hat nicht zur Eigentümerschaft geführt», erklärt Kopp weiter. Zwar hätten sich durchaus einige angebliche Eigentümer gemeldet. Doch niemand konnte den wirklichen Beweis für die Eigentümerschaft erbringen. Für die Staatsanwaltschaft bedeutet dies nun das Ende der Fahnenstange.

Ursprünglicher Empfänger erhält das Gold

Die 120 Goldbarren im Wert von rund 200'000 Franken wurden von einem Zugbegleiter der Südostbahn auf der Fahrt von St. Gallen nach Luzern entdeckt. Sie befanden sich in einem weissen Paket, welches in einem Plastiksack verstaut war. Das Paket war unter anderem beschriftet mit «IKRK Wertsendung». Deshalb geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der unbekannte Eigentümer das Gold, welches ein Gesamtgewicht von 3,732 Kilogramm aufweist, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben wollte.

«Somit wurde der Fund dem IKRK als ursprünglicher Empfänger übergeben», bestätigt Kopp. «Natürlich hätten wir gerne überprüft, ob diese Deutung richtig ist.» Nach fast drei Jahren sei man allerdings schlichtweg nirgends mehr weitergekommen mit den Untersuchungen: «Wir haben alle Ermittlungsansätze und Quellen ausgeschöpft. Und drei Jahre sind auch Zeit genug für den Eigentümer, um sich zu melden.»

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz zeigt sich indes erfreut über die Spende: «Wir bedanken uns für diesen grosszügigen Beitrag an das IKRK, der für die Aufrechterhaltung unserer weltweiten humanitären Einsätze von entscheidender Bedeutung ist», heisst es auf Nachfrage. Man bitte jedoch darum, die etablierten Spendenkanäle zu nutzen. «Die erhaltene Spende wird wesentlich zur Finanzierung der weltweiten Operationen des IKRK beitragen.»

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