Wie die Stadt Luzern mitteilt, ist die Anmeldung für die Teilnahme an der Studie «The Safer Cannabis Research In Pharmacies randomized controlled Trial» (Script) nun auch in Luzern eröffnet. 250 Luzernerinnen und Luzerner können an der gemeinsamen Pilotstudie der Universitäten Bern und Luzern zum regulierten, nicht gewinnorientierten Cannabisverkauf für den Eigengebrauch mitmachen.
Die Studie wird in den Städten Bern, Biel und Luzern durchgeführt, mit insgesamt rund 1000 Teilnehmenden. In Luzern können volljährige Personen, die seit mindestens einem Jahr in der Stadt wohnhaft sind und regelmässig Cannabis konsumieren, teilnehmen. Die Teilnehmenden können während maximal 24 Monaten in festgelegten Apotheken eigens für die Studie produzierte, in Labors getestete und neutral verpackte Cannabisprodukte beziehen.
«Die Regulierung des Kaufs und die gleichzeitige Gesundheitsberatung könnten ein Ansatz sein, um einem problematischen Cannabiskonsum auch in Luzern entgegenzutreten und weniger gesundheitsschädigende Einnahmeformen auszuprobieren. Deshalb ist diese Studie so wertvoll», wird Christian Studer, Studienarzt am Standort Luzern, in der Mitteilung der Stadt zitiert.
Grosses Interesse erwartet
Mit einem Online-Fragebogen , den Interessierte ausfüllen können, werden erste Teilnahmekriterien überprüft. Aufgrund von Erfahrungen aus laufenden Pilotstudien gehe das Studienteam davon aus, dass sich mehr Personen anmelden werden, als berücksichtigt werden können. In diesem Fall wird eine repräsentative Stichprobe hinsichtlich Alter und Geschlecht angestrebt.
Während der ersten sechs Monate soll der Kauf von regulierten Cannabisprodukten nur für die Hälfte der Teilnehmenden möglich sein – die Personen dieser ersten Gruppe werden zufällig ausgewählt. Nach sechs Monaten steht der Bezug von Cannabisprodukten dann auch der zweiten Gruppe offen. Die Teilnehmenden werden während der Studie zu ihrem Konsumverhalten und zu ihrer Gesundheit im Allgemeinen befragt. Die kontrollierte Cannabis-Abgabe in verschiedenen Luzerner Apotheken soll voraussichtlich im Sommer 2024 starten – um welche Apotheken es sich dabei handelt, wird nicht kommuniziert.
Neben Cannabis-Blüten und Haschisch sollen auch E-Flüssigkeiten für elektronische Zigaretten oder Cannabistinkturen zur Verfügung stehen. Die Festlegung der Preise für die Produkte erfolgt gemäss der Verordnung über Pilotversuche nach dem Betäubungsmittelgesetz. Alle Produkte werden in der Schweiz vom Produzenten Pure Production AG hergestellt und unterliegen strengen Qualitätsprüfungen. Die Produktion des Studiencannabis wird vom Bund geregelt und bewilligt. (sre)
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