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Luzern

Im Namen des Klimas: Mit Kanonen auf Spatzen geschossen

Die zusätzliche Energieeffizienz für ein Reussbühler Schul-Provisorium wird teuer erkauft.

Robert Knobel

Die Stadt Luzern hat den Klimanotstand ausgerufen. Deshalb ist es richtig, dass sie die Energieeffizienz ihres Gebäudeparks erhöht. Im Falle des Schulpavillons in Reussbühl wird nun aber mit Kanonen auf Spatzen geschossen: Ein drei Jahre alter Occasion-Pavillon, der dank Solarzellen sogar mehr Energie produziert als verbraucht, genügt dem Parlament nicht. Es fordert einen Neubau mit noch besserer Energiebilanz.

Der Einwand des Stadtrats, dass man mit einem Occasions-Bau viel Herstellungsenergie sparen kann, interessierte ebenso wenig wie die Tatsache, dass die zusätzliche Energie­effizienz mit 45 Prozent Mehrkosten sehr teuer erkauft wird.

Mit ungewöhnlicher Vehemenz kritisierten insbesondere SP und FDP die städtische Baudirektion, die sich in ihren Augen systematisch um energieeffizientes Bauen foutiert. Im Falle der SP ist die Motivation durchsichtig – schliesslich buhlt sie um einen zweiten Sitz im Stadtrat auf Kosten der GLP-Baudirektorin. Und bei der FDP ist es wohl der Wille, sich als Öko-Partei zu profilieren.

Die Leidtragenden sind die Schüler im Ruopigen, die länger auf den dringend nötigen Schulraum warten müssen. Sie müssen nun für einzelne Fächer extra per Bus nach Littau fahren. Das ist absurd - und sicher nicht im Sinne der Effizienz.

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