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Theater Ennetmoos

«Iifluss-Reychi Leyt» als letzte Hilfe

Im Theater Ennetmoos wird nicht nur geschummelt, sondern es werden auch zwielichtige Geschäfte getätigt. Das Lustspiel von Hans Wälti bietet gute Unterhaltung.

Was macht eine Bauernfamilie, wenn sie von ihrem Betrieb kaum mehr leben kann? Sie sucht sich einen Nebenerwerb. So geht es der Bauernfamilie Peter Suter (Andreas Gander) und Ehefrau Ruth (Petra Zumbühl) vom Paradislihof, der nur dank seinem Amt als Gemeinderat überleben kann.

Eine andere Möglichkeit, um der Bauernfamilie in ihrer Not zu helfen, zeigt das ländliche Lustspiel «Iifluss-Reychi Leyt» in der Mehrzweckhalle in Ennetmoos. Fünf Spieler und sechs Spielerinnen sorgen in dieser Bauernkomödie für viel Witz und gute Unterhaltung und für einen heiteren Theaterabend. Das Bühnenstück in drei Akten spielt auf dem Bauernhof von Peter Suter. Erstmals führt Guido Gander Regie.

Schräges Geschäft soll Paradiesli-Bauer helfen

Gemeindeammann Walter Schmutz (Peter Amstutz), Fabrikant Ernst Gaffner (André Emmenegger) und Bauer Peter Suter erscheinen sturzbetrunken auf dem Hof von Suter. Nach einer Gemeinderatssitzung hatten die drei im Restaurant Bären tüchtig gezecht und torkeln nun auf dem Bauernhof herum. Autor Hans Wälti hat in dieser Eröffnungsszene dafür gesorgt, dass Männer im «Suff» nicht nur herumbrüllen, sondern durchaus in der Lage sind, kreatives zu leisten. Und genau da greift die Handlung und auch der doppelbödige Titel, des Lustspieles «Ifluss-Reychi Leyt».

Was gibt es da zu feiern? Sind es die krummen Geschäfte? Gemeindeammann Walter Schmutz (Peter Amstutz, links), Fabrikant Ernst Gaffner (André Emmenegger, Mitte), und Bauer und Gemeinderat Peter Suter (Andreas Gander) prosten sich zu. 
Bild: Bild: Richard Greuter (Ennetmoos, 4. Januar 2023)

Nicht nur Bauer Suter hat Probleme, auch Fabrikant Gaffner muss sein Schwarzgeld irgendwie investieren. Mit einem zwielichtigen Geschäft, dass an Illegalität grenzt, möchten Schmutz und Gaffner den Paradislihof wieder auf Vordermann bringen. So wird angeblich für Bedienstete ein grosses Haus mit einem Schwimmbad gebaut. Selbst die Baubewilligung konnte der einflussreiche Schmutz mit seinen Beziehungen erwirken.

Fronti sehnt sich mehr nach Frauen als nach Arbeit

Im zweiten Akt gibt es schon bald Schwierigkeiten. Der Bau kommt nicht richtig voran. Die Lage spitzt sich zu. Der Bauarbeiter Baco Fronti (Dominik Barmettler), der ein Spanisch spricht, das selbst Spanier kaum verstehen, sehnt sich mehr nach schönen Frauen als nach Arbeit. Auch die Studentin Fränzi Weber (Heidi Lussi), die sich mit der Arbeit auf dem Bau ihr Studium finanziert, möchte nicht nur Pflasterkessel herum schleppen.

Krach auf der Baustelle: Die Studentin Fränzi Weber (Heidi Lussi), die sich auf dem Bau ein Zubrot verdient, will dem spanischen Bauarbeiter Baco Fronti (Dominik Barmettler) nicht gehorchen. Das ältere Fräulein Evelin Schneller (Romy Barmettler) schaut im Hintergrund zu.
Bild: Bild: Richard Greuter (Ennetmoos, 4. Januar 2023)

Doch die Dorfbewohner werden langsam stutzig. Warum genau weiss auch das ältere Fräulein Evelin Schneller (Romy Barmettler), die für den Dorf-Tratsch sorgt, und auch der Wegknecht Heiri Bünzli, der sich über verschmutzte Strassen ärgert, nichts genaueres. Was bringt die Briefträgerin Regula Knecht (Moni Lussi) Geheimnisvolles? Einzig die beiden Blondinen Susi (Sonja Matter), die sich den Fabrikanten angeln will, und Lehrerin Klara Meier (Marlen Renggli), beide erstmals auf der Bühne, freuen sich auf das kühle Nass.

Was haben Susi (Sonja Matter, links) und Lehrerin Klara Meier (Marlen Renggli) interessantes entdeckt?
Bild: Bild: Richard Greuter (Ennetmoos, 4. Januar 2023)

Urchige Ländlermusik als Bereicherung zum Theater

Das Lustspiel kam beim Premierenpublikum gut an. Es spendete während den Szenen und am Schluss der Aufführung grosszügigen Applaus. Darüber freute sich auch Regisseur Guido Gander, der das Stück drei Jahre nach seiner Ausbildung auf die Bühne brachte. «Die Spieler haben das umgesetzt, was wir in den Proben einstudiert haben», meinte er.

Neben einem heiteren Abend können sich Theaterbesucher auch kulinarisch verwöhnen lassen. Eine reichhaltige Speisekarte darf sich sehen lassen. Ennetmoos gilt in Nidwalden als Hochburg der urchigen Volksmusik. Auch in dieser Sparte wird einiges geboten. An mehreren Abenden können die Besuchter bei lüpfiger Ländlermusik das Tanzbein schwingen.

14., 20., 21., 27., und 28. Januar, 3. und 4. Februar jeweils um 20 Uhr. Pastetli-Sonntag am 15., 22. und 29. Januar sowie am 5. Februar um 13.30 Uhr. Reservationen unter 077 472 74 81 von 18 bis 20 Uhr oder unter www.theater-ennetmoos.ch .

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