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Nidwalden

Hotel Engel in Stans erhält den Anerkennungspreis für berufliche Integration

Patricia und Sören Schwitzky und das «Engel»-Team haben Sara trotz einer Trisomie 21 den Einstieg ins Berufsleben ermöglicht.

Im Rahmen einer Veranstaltung der IV-Stelle Nidwalden wurde der Anerkennungspreis für berufliche Integration vergeben. Rund 80 Personen fanden am Montagabend den Weg ins Hotel Engel in Stans. Denn das Hotel ist Preisträgerin. Wie die IV-Stelle mitteilt, spendet der Preis in der Höhe von 2000 Franken die gemeinnützigen Stiftung des Rotary Club Stans. Der jeweilige Preisträger wird von der IV-Stelle Nidwalden vorgeschlagen.

Von links: Sandra Hophan, Präsidentin Rotary Club Stans, Patrizia Schwitzky, Gastgeberin Hotel Engel, Sara, Mitarbeiterin Hotel Engel
Sören Schwitzky, Gastgeber Hotel Engel, und Monika Dudle, Direktorin IV-Stelle Nidwalden.
Bild: Bild: zvg

Das Hotel Engel in Stans ist vertreten durch Patricia und Sören Schwitzky. Sie haben einer jungen Frau, Sara, den Einstieg ins Berufsleben trotz einer Trisomie 21 ermöglicht. Bisher war es die Regel, dass Menschen mit einer Trisomie 21 eine Lehre in einem geschützten Umfeld, das heisst einer Ausbildungsstätte, absolviert haben. Das konnte sich Sara aber nie vorstellen. Patricia und Sören Schwitzky und das ganze «Engel»-Team ermöglichten Sara eine praktische Ausbildung im Restaurantbereich. So konnte Sara im Sommer 2020 ihre Ausbildung beginnen und im Sommer 2022 erfolgreich abschliessen. Es war für alle Beteiligten Neuland und der Weg zum Abschluss war mitunter steinig.

Ein Beispiel für andere

Der gemeinsame Einsatz, Wille und die Unterstützung der IV-Stelle sowie der Stiftung Rütimattli haben laut Mitteilung zum Erfolg geführt. Sara arbeitet auch heute noch im Team des Hotel Engels mit. Mit ihrer freundlichen und fröhlichen Art gelänge es ihr, die Herzen der Gäste im «Engel» zu erreichen. «Genau solche engagierten Arbeitgeber, welche jungen Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung den Start ins Berufsleben im ersten Arbeitsmarkt ermöglichen, sind wichtige für die IV-Stelle Nidwalden», sagte Monika Dudle-Ammann, Direktorin der IV-Stelle Nidwalden in ihrer Laudatio. «Wir hoffen, dass das Bespiel von Sören und Patricia Schwitzky weitere Arbeitgeber animiert, Neues zu wagen und jungen Menschen eine Chance zu bieten.» Den Anerkennungspreis nutzt das Hotel Engel laut Patricia Schwitzky, um Sara einen Herzenswunsch zu erfüllen: Den Besuch eines Tauch-Kurses.

«Die gemeinnützige Stiftung des Rotary Club Stans hat seit ihrem Bestehen schon rund 400’000 Franken an verschiedene Projekte im Kanton Nidwalden gespendet, darunter auch an den Anerkennungspreis», lässt such Sandra Hophan, Präsidentin des Rotary Club Stans, zitieren. «Wir freuen uns, dass der Anerkennungspreis dieses Jahr bereits zum 13. Mal verliehen wird.»

Drei Referate vor der Preisverleihung

Der Abend begann mit einem Referat zum Thema Resilienz von Martin Brasser, Mitbegründer und Mitglied Geschäftsleitung der Swiss Resilience Center GmbH Luzern. Er ging dabei auf die Gründe ein, weshalb einige Personen besser mit Belastungen und Schicksalsschlägen umgehen können als andere. «Das Kernverhalten von Personen mit einer hohen Resilienz ist, dass sie auch im grössten Stress noch etwas suchen und finden können, was ihnen Freude macht. Dadurch können sie besser als andere Personen den negativen Gedankenkreis durchbrechen und sich ausbalancieren.» Mit verschiedenen Tipps, wie man die Resilienz stärken kann, schloss er sein Referat ab.

In zwei weiteren Referaten stellten der Abteilungsleiter der IV-Stelle, Erkan Oktay, sowie der Fachteamleiter Thomas Holzgang die wichtigsten Neuerungen der letzten IV-Revision vor. Eingliederung vor Rente, das sei das Ziel der Invalidenversicherung und das funktioniert auch gut im Allgemeinen. Bei drei spezifischen Personengruppen gebe es aber noch Verbesserungspotenzial. Dies seien Kindern mit Geburtsgebrechen, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Die Massnahmen umfassen zum Beispiel die berufsspezifische Beratung ab 13 Jahren sowie auch eine längere Begleitung während und nach einer Eingliederungsmassnahme. (fpf)

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