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Kanton Luzern

Höhere Wohnkosten belasten Luzerner Sozialhilfebudget

Steigende Mietzinsen verschieben die Budgetverteilung der wirtschaftlichen Sozialhilfe. Die Zahl der betroffenen Fälle bleibt aber stabil.

Einblick in die Räumlichkeiten der Abteilung Soziale Dienste der Stadt Luzern.
Bild: Symbolbild: Pius Amrein

Die steigenden Mieten belasten auch die wirtschaftliche Sozialhilfe im Kanton Luzern. Diese hat zum Ziel, armutsbetroffenen Menschen ein würdiges Leben im Rahmen des sozialen Existenzminimums zu sichern. Dazu werden für die betroffenen Haushalte individuelle Unterstützungsbudgets erstellt, welche mittels der Grundlagen der kantonalen gesetzlichen Bestimmungen und der Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) berechnet werden. Das Budget deckt den Grundbedarf für den Lebensunterhalt, Wohnkosten, die medizinische Grundversorgung sowie allfällige situationsbedingte Leistungen ab (siehe Tabelle).

Die Wohnkosten bilden dabei den zweitgrössten Posten im Unterstützungsbudget von betroffenen Haushalten. Doch seit 2012 sind diese Kosten kontinuierlich gestiegen, wie neuste Zahlen von Lustat Statistik Luzern zeigen. 2012 machte der Anteil der Wohnkosten noch 41 Prozent des Budgets aus, 2021 waren es 44 Prozent. Damit nähern sich die Wohnkosten immer mehr den Ausgaben für den Grundbedarf für den Lebensunterhalt, der 49 Prozent des Budgets ausmachte. 2012 hatte dieser Anteil noch 54 Prozent betragen.

Höhere Kosten im Zentrum

Da auch die Heizöl- und Gaspreise ebenfalls weiter ansteigen, empfiehlt die SKOS den Sozialdiensten nun, die erhöhten Nebenkosten zu übernehmen, auch wenn sie das vorgegebene Limit überschreiten. Auch bei den Stromkosten könne das Budget zusätzlich belastet werden - dort wird aber eine Prüfung auf Gemeindeebene empfohlen, da die Preise zwischen den Gemeinden variieren. Finanziert wird die wirtschaftliche Sozialhilfe im Allgemeinen von der Wohngemeinde.

Die regionalen Unterschiede machen sich nicht nur am Strompreis bemerkbar: Tendenziell ist die Belastung durch Wohnkosten in Zentrums- und Agglomerationsgemeinden höher als in den übrigen Kantonsgebieten. So gingen 2021 bei unterstützten Haushalten in der Stadt Luzern im Durchschnitt 46 Prozent des Unterstützungsbudgets an die Wohnkosten, während es im Entlebuch 38 Prozent waren. Das Unterstützungsbudget betrug dementsprechend in der Stadt Luzern im Mittel 2187 und im Entlebuch 1703 Franken.

Rooterberg/Rigi hatten grössten Anstieg

Das Entlebuch fällt in der Statistik besonders auf: Es ist die einzige Region im Kanton, in der keine Zunahme des Wohnkostenanteils am Unterstützungsbudget zu beobachten ist. Der grösste Anstieg zeigt sich in der Lustat-Analyseregion Rooterberg/Rigi, wo der Wohnkostenanteil 2021 bei 50 Prozent lag. Entscheidend für diesen Anstieg sei laut Lustat das Mietzinsniveau - in Regionen mit hohem Mietzinsniveau sei tendenziell auch der durchschnittliche Anteil der Wohnkosten hoch.

2021 bezogen insgesamt 9839 Personen wirtschaftliche Sozialhilfe im Kanton Luzern. Damit blieb der Anteil der mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützten ansässigen Bevölkerung bei 2,4 Prozent stabil. Wie bereits im Vorjahr sanken die Quoten im Asyl- und Flüchtlingsbereich und lagen neu bei 77,9 respektive 78,4 Prozent.

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