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Zug

Historisches Ausscheiden: Kein Final für die Oberwil Rebells

Nach zwei Niederlagen gegen Sierre am Wochenende ist der Traum vom Meistertitel in der NLA ausgeträumt.
Zwei hart erarbeitete Tore von Oberwils Raphael Enzler (rechts) beim dritten Halbfinalspiel halfen nicht. Die Rebells werden das erste Mal seit neun Jahren den Meistertitel der NLA nicht verteidigen können. (Bild: Alexandra Wey (Zug, 9. April 2022))

Tim Müller

Die Rebells standen am vergangenen Wochenende unter Zugzwang. Die Serie stand 1:1 ausgeglichen und am Samstag wollten die Zuger vor heimischem Publikum die Weichen stellen, um in den Playoff-Final einzuziehen. Dies missglückte jedoch bereits in den Startminuten der Partie gründlich. Aufgrund zweier unnötiger Strafen und des äussert effizienten Powerplays von Sierre sahen sich die Rebells bereits nach 9 Minuten mit 0:3 in Rücklage. Trainer Kapanek sah sich gezwungen zu reagieren, nahm sein Time-out und wechselte den glück- und schuldlosen Torhüter Sandro Iten durch Andrea Pagano aus.

Auch die Linien wurden durchgemischt, jedoch ohne den nötigen Effekt. Die Rebells lagen zur Spielmitte mit 2:5 hinten. Es kam jedoch erneut ein Aufbäumen der hartnäckigen Zuger, die zwar zu wenig direkt auf das gegnerische Tor spielten, trotzdem das Spielgeschehen zu meist diktierten und mehr Ballbesitz zu verzeichnen hatten als der Gegner aus Sierre. Zwei hart erarbeitete Tore durch Max Müller und Raphael Enzler brachten das Heimteam noch einmal auf ein Tor Differenz heran. Und drei weitere Anläufe der Rebells resultierten zu Pfosten- oder Lattentreffern.

Doch Sierres Superstar Mario Paulik konnte wiederum im Schlussabschnitt den Unterschied ausmachen und Sierre fuhr den so wichtigen 4:7-Auswärtserfolg in Zug ein.Das gleiche Bild spiegelte sich am kommenden Tag beim vierten Halbfinal Spiel zwischen den beiden Teams in Sierre ab. Beide Teams starteten eher passiv in die Partie und versuchten gröbere Fehler zu vermeiden. Abgesehen von einem tollen Weitschuss von Mario Paulik war das erste Drittel sehr ausgeglichen – trotzdem führte Sierre vor ihrem energetischen Anhang mit 1:0 zur ersten Pause.

Strafen wurden im Minutentakt verteilt

Im Mittelabschnitt überschlugen sich die Ereignisse. Die Partie wurde ruppiger, die Gangart härter und Strafen im Minutentakt verteilt. Oberwil nutzte in der 27. Minute eine doppelte Überzahl aus. Kurz darauf leisteten sich die Rebells ihrerseits zwei kleine Strafen und Raphael Enzler, der Torschütze des 1:1, wurde für einen Bandencheck gar mit einer 5 plus Matchstrafe unter Pfiffen vom Publikum vom Feld geschickt. Dies war der erste Wendepunkt der Partie, denn Sierre nutzte die lange Überzahl gleich doppelt aus. Die Gastgeber spielten eiskalt und sehr konzentriert ihr System und wurden dafür belohnt – 5:2 nach zwei Dritteln.

Für die Zuger hiess es nun alles oder nichts – und der totale Angriff im letzten Abschnitt sollte folgen. Die zweite Wende in diesem hoch attraktiven Spiel läutete Raphael Melliger, der sein letztes NLA-Playoff-Spiel bestritt, in der 44. Minute ein. Nur drei Minuten später konnte Assistenz-Captain Tim Müller auf 5:4 verkürzen und dies sollte eine der spannendsten Schlussphasen einläuten, welche die Streethockey-Schweiz seit langem gesehen hat. Mit acht Sekunden Zeit auf der Uhr hatten die Rebells noch ein Bully in der offensiven Zone, das Yannick Müller gewinnen konnte.

Eine Sekunde vor Schluss traf erneut Tim Müller zum Ausgleich. Das Momentum schien auf Zuger Seiten zu sein. Die darauffolgende Overtime konnte keines der beiden Teams zu ihren Gunsten nutzen und so wurde diese Partie im Penalty-Shootout entschieden. Bei Oberwil konnten die vier unter tobendem Pfeifkonzert anlaufenden Spieler allesamt nicht treffen. Bei Sierre trafen Bardos und der Mann der Stunde Mario Paulik. Mit 6:5 nach Penaltyschiessen gewinnt Sierre zu Hause und entscheidet diese Halbfinal-Serie mit 3:1 für sich. Sierre trifft nun im Final auf den SHC Grenchen-Limpachtal.

Einen Pokal können die Rebells noch gewinnen

Für die Zuger geht die Saison noch nicht ganz zu Ende. Am kommenden Samstag tritt die erste Mannschaft der Oberwil Rebells im Cup-Halbfinal in Belp auf und hofft dort die Möglichkeit auf immerhin einen Pokal zu nutzen. Der Halbfinal gegen den SHC Grenchen-Limpachtal wird um 12 Uhr angepfiffen und der Final um 18.30 Uhr.

Erfreulich präsentierte sich hingegen wiederum die zweite Mannschaft der Oberwil Rebells. Das NLB-Team konnte sich mit einem 5:4 Sieg zuhause gegen Grenchen II für die Playoff-Finals qualifizieren. Dies gelang der zweiten Auswahl der Rebells zuletzt vor genau zehn Jahren. Der Finalgegner sind die Horgenberg Hammers.

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