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Luzern

Herausforderer schafft die Wahl in Pfaffnau – bisheriger Gemeinderat wird abgewählt

Herbert Wüest, der als Parteiloser für den zweiten Wahlgang angetreten ist, konnte sich deutlich gegen den bisherigen Walter Eberhard von der IG Unabhängige Pfaffnau-St. Urban durchsetzen.
Herbert Wüest (42, parteilos). (Bild: PD)
Walter Eberhard (IG UPS). (Bild: PD)

Susanne Balli

Susanne Balli

Überraschung in Pfaffnau: Der parteilose Herbert Wüest hat am Sonntag die Wahl in den Gemeinderat geschafft. Der 42-Jährige erzielte mit 459 Ja-Stimmen ein deutlich besseres Resultat als der bisherige Gemeinderat Walter Eberhard von der IG Unabhängige Pfaffnau-St. Urban (IG UPS), der nach zwei Legislaturen abgewählt wurde. Eberhard konnte im zweiten Wahlgang lediglich 215 Ja-Stimmen für sich verbuchen. Die Stimmbeteiligung lag bei 38 Prozent.

Der Ausgang der Wahl ist für den 66-Jährigen, der bisher das Ressort Umwelt/Sicherheit besetzt, besonders bitter. Im ersten Wahlgang im März hatte er die Wahl nur ganz knapp verpasst. Bei 295 erzielten Stimmen fehlten ihm lediglich zwei weitere zum absoluten Mehr.

Herbert Wüest trat erst im zweiten Wahlgang als Herausforderer von Walter Eberhard an. «Ich hätte nie gedacht, dass ich die Wahl so locker schaffe und bin absolut überwältigt», sagte Wüest am Sonntag auf Anfrage. Dass das Amt als Gemeinderat etwas für ihn sein könnte, hat er sich schon länger überlegt. «Ich wurde bereits vor vier Jahren von der FDP angefragt, ob ich mir das vorstellen könnte.» Damals habe er das aber nicht mit seiner beruflichen Tätigkeit vereinbaren können.

Warum er nun auf Anhieb ein so deutliches Resultat erzielt hat, darüber kann Wüest nur spekulieren. «Ich habe für meinen Wahlkampf eine Webseite erstellt, zweimal ein Flugblatt verteilt, die Social-Media-Kanäle genutzt und Mund-zu-Mund-Propaganda gemacht». Wüest war bei den Pfaffnauern kein Unbekannter. «Ich wohne seit zehn Jahren in Pfaffnau, war hier aber bereits seit 1996 in einer Guggenmusig und habe auch im Männerchor/Theater mitgemacht», sagte er.

Er kann sich vorstellen, dass die Pfaffnauer im Gemeinderat eine Änderung gewünscht haben. Für das Amt im Gemeinderat wird er beruflich das Pensum als Projekt- und Prozessmanager bei der Siemens Schweiz AG etwas reduzieren. Als erstes will er nun aber seinen Sieg mit seiner Frau, seinen vier Kindern im Alter von zwei bis neun Jahren und seinen Freunden feiern.

Walter Eberhard, der verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter ist, sagt zu seiner Niederlage: «Ganz so überraschend kam es für mich nicht.» Die CVP und FDP seien dann wohl doch hinter Wüest gestanden, obwohl sie offiziell Stimmfreigabe beschlossen hätten. Eberhard vermutet, dass er sich in der Vergangenheit durch seine Art, kritische Fragen zu stellen, nicht bei allen beliebt gemacht hatte. Er sei immer dafür eingestanden, Geschäfte im Gemeinderat zu beraten, wie es der Name Gemeinderat ja bereits sage. «Nun habe ich künftig wieder die Freiheit, das zu sagen, was ich möchte, ohne das Kollegialitätsprinzip zu verletzen», sagt Eberhard.

Bereits beim ersten Anlauf schaffte Sandra Cellarius (FDP, bisher) die Wahl zur Gemeindepräsidentin. Ebenfalls im ersten Wahlgang gewählt wurden Pirmin Bucheli (CVP, bisher), Andreas Müller (CVP, neu) und Jörg Vonmoos (CVP, bisher).

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