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Luzern

Neuer Wey-Zunftmeister fand erst mit 20 Jahren zur Fasnacht

Das höchste Ehrenamt der Wey-Zunft bekleidet 2019 der Horwer Hebi Lörch. Eigentlich sei er gar kein Urfasnächtler, sagt der bald 58-Jährige. Trotzdem sei er ein «Fasnachtsjunkie».
Hebi Lörch aus Horw ist Wey Zunftmeister 2019, hier fotografieirt im Casineum. (Bild: Corinne Glanzmann (Luzern, 02. Januar 2019))

Hannes Bucher

Die Vorfreude auf die Fasnacht war Hebi Lörch gestern Abend kurz nach 19 Uhr ins Gesicht geschrieben. Schon jetzt lässt die Fünfte Jahreszeit seinen Puls höher schnellen – kein Wunder, ist der Horwer soeben am Bot der Wey-Zunft zum diesjährigen Zunftmeister erkoren worden. Das Amt als höchster Würdenträger der Wey-Zunft kommt quasi als ganz spezielles Geburtstagsgeschenk daher: Denn die offizielle Inthronisation am kommenden Samstag, dem 5. Januar, fällt exakt auf seinen 58. Geburtstag.

Hebi Lörch löst in seiner Funktion als höchster Fasnachtsgewaltiger der Wey-Zunft den letztjährigen Zunftmeister Jörg Krähenbühl ab. «Nein, ich bin eigentlich kein Urfasnächtler», sagte Lörch, «meine Mutter hat mich jeweils im Cowboy-Kostüm an die Fasnacht geschleppt.» Erst als ihn Kollegen mit gut 20 Jahren überredeten, bei einer Guuggenmusig mitzumachen, habe es ihn gepackt. Dann allerdings zünftig. «Ich war fast ein wenig ein Fasnachtsjunckie.»

Mitbegründer der Blattlüüs

Zuerst trat Hebi Lörch den Blattlüüs bei, gründete diese sogar mit, führte sie als Tambourmajor an und präsidierte sie auch. Seit 1993 ist er bei den Noggeler angefressener Guugger. Erst im Jahr 2009 trat er in die Wey-Zunft ein und amtete 2013 als Zunftweibel. In dieser Funktion unterstützt ihn nun der in Kriens wohnhafte Edgar Ming (49).

Hebi Lörch ist als selbstständiger Unternehmer in der Software-Branche tätig. Gemeinsam mit Ehefrau Irma hat er zwei Töchter, Nina (17) und Elena (16). Lörch ist zudem ein ausgesprochener Musikfan. In jungen Jahren machte er als Wander-DJ von sich reden und führte über Jahre als DJ und Pächter die «Harissen Beach» in Stansstad. Hobbymässig legt er noch heute hie und da auf, wie er erzählt. An seine Musikpassion lehnt denn auch sein Fasnachtsmotto an: «Atemlos durch die (Fas-)Nacht». So lautet sein Leitspruch.

Immer grössere Massen an Fasnacht: «Es hat Platz für alle»

Langer Atem wird definitiv gefragt sein, wie Lörch mit einem Schmunzeln sagt: «Ich habe vom Kalender her eine riesig lange Fasnacht zur Verfügung. Sie dauert ja gut drei Wochen länger als gewohnt.»

«Alles und alle» sollen da Platz haben, das ist dem Wey-Zunftmeister 2019 ein Hauptanliegen. «Die Luzerner Fasnacht lebt von der gewaltigen Vielfalt. Es wird immer enger, immer mehr Leute kommen. Da braucht es von allen Seiten Toleranz und Rücksicht.» Hebi Lörch freut sich auf viele fröhliche und tolle Begegnungen – und natürlich auf den grossen Tag der Wey-Zunft: den Güdismontag. «Üse Tag.»

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