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Kanton Uri

Grüne fordern ein Verbot von bleihaltiger Munition

Die Partei freut sich in der Vernehmlassung zur Jagdverordnung, dass Schneehuhn und Schneehase zukünftig nicht mehr zu den jagdbaren Tieren zählen sollen.

Soll nicht mehr gejagt werden dürfen: Schneehase.
Bild: Archivbild: Romano Cuonz

Die Änderung der kantonalen Jagdverordnung sei fällig und notwendig, schreiben die Grünen Uri in einer Medienmitteilung. Die Partei sei grossmehrheitlich mit den Vorschlägen der Regierung einverstanden. «Die Streichung der Schneehühner und Schneehasen aus der Liste der jagdbaren Tiere ist eine Forderung, welche die Partei schon im Jahr 2000 angemeldet hat, damals leider noch ohne Erfolg», wird die frühere Landrätin Annalise Russi zitiert. Im rasant voranschreitenden Klimawandel sei eine Jagd auf die beiden Tierarten nicht mehr zu verantworten. Bereits heute verfärbten sie Fell oder Gefieder zu früh und würden dadurch eine leichte Beute für Raubvögel oder Raubtiere. Dazu komme, dass sie zunehmend durch Freizeitaktivitäten in den Bergen gestört würden und damit noch mehr unter Druck gerieten. Weder Schneehase noch Schneehuhn verursachten Schäden und würden lediglich als Trophäe geschossen. Dass sowohl der Schneehase als auch das Schneehuhn auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten steht, sei Grund genug, die Jagd auf sie sofort zu untersagen, so die Mitteilung weiter. Noch besser wäre es, die beiden Tierarten generell unter Schutz zu stellen. Als Schutz vor Störungen der Wildtiere fordern die Grünen im Wald und in Waldrandgebieten eine ganzjährige Leinepflicht für Hunde.

Keine Elektrovelos oder Drohnen

Nach Ansicht der Grünen sollen für die Jagd nicht nur die Benützung von Motorfahrrädern, sondern auch die von Elektrovelos, Drohnen, Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras sowie Fotofallen verboten werden. Ein Verbot fordern sie auch für bleihaltige Munition. Blei sei ein Umweltgift, welches über die Nahrungskette bei Mensch und Tier zu Vergiftungen führe. Davon betroffen seien vor allem Greifvögel wie etwa der Bartgeier, der mit grossem Aufwand gefördert worden sei und immer noch gefördert werde. In Graubünden, Wallis und Appenzell Ausserrhoden dürfe nur noch bleifrei gejagt werden. Zumindest in den Jagdbetriebsvorschriften müsse diese Thematik auch im Kanton Uri aufgegriffen und einer genauen Prüfung unterzogen werden, so die Grünen.

Schutz vor Wölfen

Der Abschuss eines schadenstiftenden Wolfes könne nicht die alleinige Lösung sein. Auch die Landwirtschaft solle ihren Teil dazu beitragen, dass die Nutztiere vor Wölfen geschützt sind. Wo kein zumutbarer Schutz möglich sei, gehörten auch keine Tiere (vor allem Schafe) hin. «Diesbezüglich warten wir gespannt auf das Alpkonzept Oberes Reusstal, welches für uns immer noch ein Buch mit sieben Siegeln ist», meint Annalise Russi von den Grünen.

Die Grünen begrüssen die Ergänzung der Jagdkommission durch eine Person aus der Forstwirtschaft. Sie fordern aber auch eine bessere Vertretung der Wildhut und eine Aufnahme von Frauen in das bisher rein männliche Gremium. (pd/mu)

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