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Urner Mineralientage Altdorf

Grosser Ansturm auf Kristallschätze mit hoher Qualität

Mit über 1500 Besuchern an einem Tag waren die 60. Urner Mineralientage in Altdorf sehr gut besucht.

Mit grossen Besucherzahlen wurde es am Samstag um die Mittagszeit eng im Uristiersaal der Dätwyler AG.
Bild: Bild: Georg Epp (Altdorf, Samstag, 24. September 2022)

An den 60. Urner Mineralientagen in der Dätwyler AG Altdorf präsentierten 70 Aussteller ihre neuesten Funde. Das Interesse an der Mineralienbörse war dieses Jahr besonders gross, über 1500 Besucherinnen und Besucher wurden bereits am Samstag registriert. Stefan Püntener, der Leiter der Mineralientage zeigte sich rundum zufrieden. Zusammen mit Patrick Denier und nahezu 40 Helferinnen und Helfer organisierte er eine interessante und vor allem sehr vielseitige Ausstellung. Nur durch die kameradschaftliche Mithilfe und grosszügiges Sponsoring ist die zweitälteste Mineralienbörse Europas überhaupt möglich.

Die grösste alpine Mineralienbörse der Schweiz zeichnet sich nicht nur durch die hohe Qualität des Ausstellungsgutes aus, auch die gemütliche Atmosphäre und das vielseitige Angebot sind weit über die Landesgrenze bekannt. Das frühere Ziel, nur alpine Mineralien auszustellen, kann seit einigen Jahren nicht mehr erreicht werden, rund ein Drittel der Aussteller präsentieren weltweite Mineralien oder Schmuck an. Überall wurde eifrig diskutiert und Strahlererlebnisse ausgetauscht, viele Strahlerfreunde treffen sich nur einmal im Jahr, nämlich an den Urner Mineralientagen. Viele Aussteller sind seit vielen Jahren immer dabei, es gibt aber auch immer wieder Neulinge, die sich erstmals an die beliebte Börse wagen. Wie zum Beispiel Marcel König aus Amsteg.

Der Andrang war gross.
Bild: Bild: Georg Epp (Altdorf, Samstag, 24. September 2022)

Sonderausstellung mit grosser Vielfalt und gewaltigen Morionspitzen

Für zwei Strahlner waren es besondere Tage, nämlich für Peter Kürsteiner aus Uzwil und Sepp Imholz aus Bürglen. Im Untergeschoss der Börsenräumlichkeiten sorgten sie in der Sonderausstellung «Schweizer Kristallschätze» für eine Ausstellung mit besonders wertvollen Sammlungsstücken der letzten 25 Jahre und im Obergeschoss präsentierten sie ihre allerneuesten Funde. Ziemlich einig waren sich die Aussteller, dass es ein sehr gutes Strahlnerjahr war. Die extremen Gletscherrückgänge ermöglichten Zugänge zu neuen Kristallklüften und damit zu neuen Bergkristallen, die Gefahr von Steinschlägen durften die Strahlner aber nicht unterschätzen.

Sepp Imholz mit einer imposanten Rauchquarzstufe vom Tiefengletscher Furka.
Bild: Bild: Georg Epp (Altdorf, Samstag, 24. September 2022)

Während bei Peter Kürsteiner die besondere Vielfalt seiner «Edlen Steine» imponierte, waren es bei Sepp Imholz die gewaltigen Morionspitzen vom Tiefengletscher, die besonders beachtet wurden. Der gebürtige Isenthaler ist seit beinahe 30 Jahren Hobbystrahlner. Auf Anhieb hatte der 52-jährige gelernte Sanitärinstallateur das Glück, das man haben muss, um so exzellente Mineralien zu finden. Er meinte mit einem Lächeln: «Auf einmal hat mich das Hobby Strahlern mindestens gleich viel interessiert wie das Musizieren. Die Freude, spezielle Funde zu entdecken ist unbeschreiblich gross. Es sind Momente, die man ein Leben lang auch im Detail nicht vergessen kann.» Weil das Eintrittsticket auch im Mineralienmuseum Seedorf galt und umgekehrt, registrierte man auch im Museum hohe Besucherzahlen.

Sepp Imholz mit seinen imposanten Morionspitzen.
Bild: Bild: Georg Epp (Altdorf, Samstag, 24. September 2022)

650 Vereinsmitglieder und rund 240 Strahlerpatente

Das Strahlensuchen wird im Kanton Uri nach wie vor mit grossem Engagement betrieben. So kommen erstaunliche Funde, wie etwa im Göscheneralpgebiet (Planggenstock) nicht von ungefähr. Zurzeit werden im Kanton Uri noch rund 240 Patente ausgestellt und der Verein Urner Mineralienfreunde zählt aktuell rund 650 Vereinsmitglieder. Obwohl es immer schwieriger wird, Kristalle zu finden: Die Freude am Strahler-Hobby, sich in der Natur in den Bergen zu bewegen und nach Kristallen zu suchen ist ungebrochen gross.

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